bachmann/afterlivebloggen

ist es also gekommen - csd verpasst, bachmannpreis verpasst, das macht kein tv und kein fester tagesablauf aus mir!

ohmy! und mit dem streaming hab entweder ich, oder der bachmannpreis ein problem. entsetzlich!

zum glück gibts ja paperbackfighter. as every year james.
___ problem solved. ich weiss nicht wieso der sonst so zuverlässige vlc bei streams immer muckt, nun also mit media player classic und ernstl sagt grad hallo - hallo ernstl!
Jörg Albrecht. So ein student. Berlin vermutlich. sowas lässt das port ahnen. also so ein student, so ein student wie...kennste ein, kennste alle. elektronikermusikstudentenbrille. und frisur. wg. und computertexte. ich hör nicht richtig zu, komm manchmal gut rein in den text, find das gut, dann wieder nicht - aber mir gefällt wie er lässig die blätter wegwirft, dieser student (lieber mal leben statt scheiss zu studieren. studiert man noch amerikanistik und sozialwissenschaften, oder ist das in bösenbachelorzeiten vorbei?)
grandits leckt sich den finger, blättert dann aber nichts um.
der digitale polylux des studenten zeigt nüscht an, ausser das immergleiche bild (oder ich hab mal wieder nicht aufgepasst)
. . .
ah! jetz bildwechsel, und stimm..sachen. erst die verwirrung mit dem teppich im rücken, und jetzt technik. hömma, ich schau den bachmannpreis nicht um mir so ne technisierte denkerdiskoscheisse reinzuziehen.

immerhin, die jury schrickt ein bisschen auf, und guckt dann verwirrt, wo die stimmen herkommen. / jetzt weiss ichs...the notwist, so sieht er aus.

// ne, das iss mir gezz zu modern. dauernd irgendwas mit box, latest blog entry, nicknames, interfaces, bits+bytes, letzte widerholte moden - und jetzt gehts wirklich in die disko (das hat noch gefehlt)
die entsetzliche banalität meiner generation, holt mich hier und jetzt ein. der junge ist etwa 3 jahre älter als ich, und ich, ich hab viel verpasst von dem...unwichtigem. negative rührung. trotzdem hab ich immer ein bisschen bewunderung übrig, für die konsequenz. sowas nicht nach dem dritten satz abzubrechen, mit sowas zum bachmannpreis eingeladen zu werden.

niemals freunde haben, die thies, jonte, pelle und nele heissen - nochmal glück gehabt.

jury sitzt in sesseln, die meinem gleichen. albrecht hat ne website. die fühlt sich so an, wie die lesung war. na-ja.

die toten 2.0 - jane....davon wirds auch nicht besser, auch wenn die musik noch bisserl was rausgerissen hat. vor der strigl erschreck ich mich immer, auch ein bisschen aus angst mal so zu werden, im alter - schon jetzt sitzt sie im sessl wie ich sitze. die versteht nix, die tanzpalastwelt ist nich ihre, und wer sie sieht, der braucht diese erläuterung nicht - ja, die strigl und ich, wir sind verkniffene erfolgarme lesben im geiste.

ach....nicht nur das die lesenden neuerdings mit neuen medien + performancezeuch arbeiten dürfen, auch fragen stellen ist drin - na wassn noch alles, demnächst mit anwalt und psychotherapeut mit bei - ich fordere wieder strafen und verbote - ich will weinende autoren sehn - man guckt doch auch nicht formel 1 um zu sehen wer gewinnt, sondern wer verunglückt!

rakusa: mag das oszillieren, und hat was verstanden. nicht alles, aber einiges. / nur weil die meisten autoren nicht lesen können, war das nicht gleich ne grossartige stimmperformance.
nüchtern: txt zielt ab die jury zu verfehlen und dann wieder ganz gut abzuholen. txt hat mich wachgequatscht
märz: glückwünscht zur sportlichen leistung. konventioneller hermeneutischer detektivismus. // weisse box apple oder wiener, nein, nur sternschnuppe.
Christian Bernhardt leicht hängende wangen, erotisch -schreibter. // langweilig, gegenstandsbeschreibungen an menschen. wassn schnarchsack //
skip - gleich zur diskussion. - lesen ist auch lebenszeit, sagt radisch. jawoll. ganz schnell vergessen, diesen beitrag. nüchtern erklärt. radisch guckt nicht kritisch, sie grimmasiert so nachhaltig, dass ich angst hab von zu träumen.
Andrea Grill was?bitte?war?das?denn?
nein, nein und nochmals nein zu diesem text. nebenher bilder angeschaut und trotzdem noch gelitten.
Jagoda Marinic symphatische stimme. typischer bachmanntext. in sowas wird man bequem - ab und an ein wenig gestört....gelangweilt, und dann wieder ganz ok,
kein grosses ärgerniss - ein zwei schöne stellen...ein txt über txt.
>>Amerikaner. In Goldfarbe getränktes Fahrrad eines Technomädchens läßt sich von seiner Besitzerin vorbeischieben. Dürr und klapprig. Ob ein Fahrrad sich langweilt, wenn es geschoben wird? Dabei könnte es blöd in die Gegend starren, genau wie ich.

>>O ja, da kommt sie: die Unausweichliche des Tages. Jeden Tag muß es eine Unausweichliche geben, da kann man Wetten darauf abschließen, daß kein Tag vergeht, ohne daß so eine kommt. Jeden Tag mindestens eine wie sie in der Bibliothek:

Eine, die Bücher liest, aber nicht weiß, warum. Eine, die dann auch noch unbedingt das unausweichliche Gespräch führen muß. Eine, die halt sonst niemanden hat.

Nabokov scheint diese hier jedenfalls nicht haben zu wollen. Lolita berührt den wunden Punkt. Ungelesen wünscht sie das Buch zurückzugeben, als hätte irgendein Hahn danach gekräht und gefragt, ob sie das Buch gelesen hat. So gebe ich mich her als Wortauffangbecken, meine Chefin steht mir im Rücken, und kein Mensch kann ja immer nur tun, was ihm beliebt. Die junge Dame läßt sich aus, beschwert sich dermaßen, daß es sogar zuviel wäre, wenn sie für das Buch bezahlt hätte.
[...] Wie konnte man den nur zum Klassiker erklären! So einen perversen Alten! Ich meine nicht die Figur, ich meine diesen Nabokov! Schon klar, denke ich. Versuche weiterhin, keine Miene zu verziehen, irgendwann hört man doch auf, wenn nichts kommt vom Gesprächspartner – oder nicht? Was für ein perverser Alter, der diesen perversen Alten erfunden hat! fährt sie fort. So ein unbefriedigter alter Sack! Das darf ich mir jetzt wirklich erlauben, nachdem ich mich so belästigen lassen mußte, nur weil andere perverse Alte diesen perversen Alten zum Klassiker machen! Meine Schultern fallen mir bald auf den Tresen, so schwer lasten ihre Ausführungen. Herr, erlöse mich ihrer! Diese ganzen perversen Alten hätten besser einen Verein gegründet und Möbel gezimmert, statt Bücher zu schreiben und zu … Sie vergißt das Atemholen.

___richtig scheisse ist das alles nicht - aber 'dead like me' schauen ist vermutlich besser - und der tenor der gleiche + bilder. aber zum nachlesen ist er zu empfehlen.

verdammte scheisse, seit 9:30 ruckelt der stream bis zur unkenntlichkeit. nichts schuf abhilfe, ärger, verzweiflung.



lutz seiler : beeindruckend. findet auch die jury im wesentlichen. def. ein heisser kandidat.

jochen schmidt : witty schmunzeltext, nix auszusetzen - erstaunlich was man an der kleinen geschichte alles bewerten kann

Ich habe die Tatsache, daß nicht alle Menschen sind wie ich, nie ganz begreifen können ...

Was mir geholfen hat, war die Empfehlung eines Freundes, der als Manager oft auf Reisen ist. Viele seiner nomadisierenden Kollegen rasierten sich vor der Abfahrt ein Bein, man habe dann das Gefühl, neben einer Frau zu liegen, was der Einsamkeit langer Nächte in Hotels die Spitze nimmt.

Wenn eine Frau behauptet, mich nicht zu lieben, zweifle ich immer am Grad ihrer Selbsterkenntnis. Auch Lena konnte mir keinen plausiblen Grund dafür nennen, daß sie sich nicht für mich entscheiden wollte, für eine Astrophysikerin drückte sie sich sogar ziemlich esoterisch aus, in einer von Begriffen aus der Meteorologie geprägten Sprache. Ihre Instinkte seien neblig, sie fühle sich emotional vereist und könne sich nicht öffnen, seit eine unerwiderte Liebe wie ein Hurrikan über sie hinweggefegt sei. Mein erster Impuls war, ihr die Hand auf die Stirn zu legen, um sie von ihrer Unfähigkeit zu erlösen, Gefühle für mich zu empfinden.

auch hier freude juryseits.
// psychodelisch! und der geigerzähler zählt leis den...strom.
ach ...iris ! den neuen schweizer juror hingegen find ich ganz hervorragend.

Fridolin Schley : nele, krise, strand? chrrchrr -was, wie wo? den anfang fand ich noch spannend, existentialistenjugend, draussenvordertürspiel - aber dann:
och...nö. lahm. der interessante anfang war also an brinkmanns bio angelehnt - armer brinkmann. scheissstudenten immer.
Silke Scheuermann : mini, muddi, tochter, kind - ph hm...nö. auch nichts. weiter...
Dieter Zwicky: schweizer postler. ich kann nichts dafür, bei schweizern schlaf ich immer ein, die sind mir wie eine einschlafmelodie, zack geht der blutdruck runter und die glieder werden matt - ich versteh die sätze immer nur halb, und hänge auch mit den pointen hinterher - ich fürchte das der txt garnicht so übel ist, aber ich merks zu spät oder garnicht....
Milena Oda : ohgott briefromane. nein, nein und nochmals nein. interessant ist aber der akzent, frau oda kommt aus der CZ, aber es schwingt auch was...amerikanisches (?) mit.
Andrea Grill : evolutionsbiologin, finde ich spontan nach der vorstellung so richtig richtig unsymphatisch ist oberosterreich eine art entsprechung zur ostdt. provinz ? und der txt...tja..ph...gespräche mit ner strassennutte, mann, frau, laptop, schön, ja, nein - achwas. zwei worte: schuster, leisten. grauenvoll! und weiter.
Michael Stavaric : mit ficken. kokosallegorien. mussich nicht haben. brögh.
nicht besonders viel kritik juryseits - unverständlich.
Ronald Reng : im publikum pennt eine ein - oder ist es nur angestrengtes anlehnen an den sitznachbarn? / vortragsweise unerträglich. ja wo hat sich denn das geheimniss versteckt warum dieser text eingeladen wurde- nahhh, woisses...phhh. alle protagonisten sind unsymphatisch irrelevantes inhaltsleeres widerwärtigstes vorigesjahrhundertgefasel, im heute, klingt ein bisschen nach kinderhörspiel - ohne handlung. oh schicksal, warum. bisher der übelste text, noch schlimmer als diese studenten-studenten.
oesterle : einzelkind, angesiedelt in den 50er jahren. gefiel mir, nette kleine geschichte - schöne sprache - kein meisterwerk, aber angenehm - jury teils/teils bewertet schlechter als gedacht.
rakusa sehr sich nach der zeit des auswendiglernen (sorry aber...natürlich werden damit die kinderchen heute wie damals in gleichem ausmass gequält)
auch heiz findets gut, und ich find heiz gut - seine beiträge waren bisher immer die besten, wenngleich nicht immer einer meinung.

peter licht naja. will nie wieder das wort ok hören. txt war ok. do'h! ganz nett, mittelwitzig ein paar wirklich grandiose wortschöpfungen mit bei - aber nicht vollends überzeugt. jury in grossen teilen begeistert - was mal wieder deren lebensferne beweist. eine welt voller ohne helge, goldt, katz, droste, etc
mangold immer wieder mit po-enten. äh - ähnten. poähhnten. gragh!
martin beckerphhh, tja also...nein. und weiter....
börn kern (nix)
Jan Böttcher hm. keine begeisterung, keine ablehnung. irgendwie...nix.
aber: begeistert von heizers krawatte

catcontent deluxluxlux

oder: alles was an den sparks gut und heilig ist

schä vudräh präsongtä: DICK AROUND!


ihr 2006er album ging zu unrecht ein wenig unter. heute wird ja wieder so jungen männern die diese art musik machen zugejubelt, wenn ich das recht verstanden hab. so ähnlich wie eine bekannte milchschokoladenmarke heisst der herr, aber: es kann nur einen geben. onkel sparks wins.
das menjoubärtchen ist, hören sie hier auf die expertin, übrigens die krone der bartmode !

the hunger

komplett! gucken! gucken! gucken!
einer der relevantesten irrelevanten 80er jahre filme. vampire! deneuves titten! sarandons titten! bowies arsch!* das alles und bauhaus! tote tiere! ein ankh! das alter! hausmusik! delibes! ravel ! bowie hat für den film extra chello gelernt. honorieren sie es!


teil 1/10

das etwas verzogene format trägt dazu bei das bowies ohnehin schmaler arsch fast untergeht, aber seien sie versichert, er ist zu sehen - von futtermittelspenden für alle mitwirkenden bitte ich abzusehen, sie leben alle noch!

nichts geht mehr / kinskicontent

sieht nach einem famosen kurzfilm aus, der bisher nur auf wenigen kleinen filmfestivals gezeigt wurde - mit nikolai kinski und a bunch of other very good jungsschauspieler


und, dann noch das juwel hier. klausimausi im französischen fernsehen in grandiosem setting, lüster, golddekor - roter samt und ein stehmoderator. super sendeconcept. leider versehe ich nur fetzenweise worums geht, aber viel wichtiges ist ohnehin nicht bei ;)

friseurinnen, männer + ich

....wie es überhaupt mein trauma ist das gerade männer die ich wertschätz/t/e einen hang zu frauen aus bildungsfernen schichten haben, die in dienenden berufen tätig sind - das ganze wird dann befeigenblättelt mit angeblicher charmanz oder süssem lächeln das die innere oder äussere rute zum ausschlag brachte, dabei ist doch klar was den hintergrund der zugetanheit wenigstens auf dem freudschen blatte bildet.

also ihr einzelhandelskauffrauen, frisurenkünstlerinnen, kellnerinnen messepersonal behüpfende macht nur immer hübsch weiter so und fällt mir die letzten symphatischen stelzen unter den heteromännern weg, damit ich endlich als alte verbitterte empanzentunte sterben kann *seufzseufz*

übrigens darf die bildungsferne nicht sofort augenfällig sein, oder sollte doch wenigstens mit viel stillschweigen oder auch in kulturell interessierten kreisen immer gern enommenem hausverstand ausgestattet sein. ein problem stellt das jedoch in den seltensten fällen dar, die modelle werden bereits so ausgeliefert. es gibt sie von 17-35 in allen grössen selten über 165cm und haarfarben. sie zaubern den männern die glücklichste zeit ihres lebens (die selten über 2 jahre hinausgeht) - der mediocre unterhaltungswert/sex wird durch freundlich/herzeigbarkeit und v.a. kritikferne aufgewertet das alles unter dem deckmantel der frischfrommfröhlichen emanzipierten* frauanseinerseite. *röchelröchel*

in sog. prominenten (u/o neureichen) kreisen entstehen aus solchen verbindungen auch nicht selten kinder was das fortbestehen dieser rasse problemlos sichert.
___
*verdient geld im dienberuf.

rippchen

ich krich ja nix mehr mit. danzer ein paar tage später, und fj krüger eben ein paar monate später...hundsgemein.

in solchen momenten fällt mir immer dieä-zeile 'ich hab nicht damit gerechnet, darum bin ich blutverschmiert' ein.

also, RIP

gurken 74 rauschumfang [w/ matussek]

das letale bahnt sich seinen weg auch so, aus widerholungen,
rationalisierungsexpertin irene m.

keiner kritisiert hirtenkultur. religion und naturwissenschaft vereinen. grauenvolles religionsverträääätergewäsch, die sich als aufklärer aufspielen.

naja...verzweiflung ist keine eigenschaft, aber das lässt sich ja ändern.

früher ging essen, verdauen, scheissen besser, reibungsloser. ohne nennenswerte pausen hab ich verarbeitet. hinten röhrte der tv, vor mir summte der rechner, in der mitte die musik. daraus gab es kein destillat, sondern den kleinsten gemeinsamsten nenner. heute mühe ich mich an kochrezepten, praktisch - und ärgere mich über meine eigene korinthenscheisserei in wasserfragen (nebenkostenabrechnung, oh nebenkostenabrechnung)

etwa 10min überlegt wann ich zuletzt in einem café gesessen habe - gescheitert, bei marno [chere robbé] gelandet - einen halben tag später den irrtum festgestellt. dabei abgeschwiffen, gegen hund gelaufen. der hund war klein, hässlich, und nicht sofort als solcher erkennbar. so wie der besitzer geschaut hat, war der hund teuer. (chiwahhhwahhh)

also das konzept des geselligen beisammensitzen im ausgegliederten öffentlichen raum. und jetzt fällt mir wieder dieser arsch ein, der unbedingt fremdvögeln wollte, weil er zu verklemmt war sexuelle wünsche bei seiner ollen zu äussern. einer mit dem ich unter der eindeutigen ansage eines photosets fürn fuffie traf und dann trotzdem nur schwer verständliches dialektsprech dieses selbstständigen (maurers?) zu hören bekam welches sich plump um meine fickbereitschaft tastete - das 3x geäusserte welchen teil von nein hast du nicht verstanden wurde geruhsam ignoriert. der typ, der bereits, das konstatiere ich immer gerne, bereits einen mündlichen vertrag zum geschossenwerden abgeschlossen hatte, hat sich natürlich nie wieder gemeldet - vermutlich habe ich zu intensiv vermittelt dass es mir selbst in existentieller armut zuwider ist brote auch nur abzulichten.

einen kakao umsonst immerhin, sehr umsonst - und auf dem rückweg kam mir ein bauzaun entgegengeflogen und ich wurde fast von einem rauchfang erschlagen, vorm hause. kyrill. das war also mein letztes café.

deswegen lieber nachts spazieren. keine aufgedrängten worthülsen aus halböffentlichem raum. keine hunde gegen die man läuft/von denen man angefallen wird. kein gefranchister fischbrötchengestank (ah, lecker fischbrötchen, der neid der armen - ich finde die nordsee das groteskest...ste fastfoodunternehmen überhaupt, und es zieht mich wahnsinnig an, ohne es recht erklären zu können, westeuropäischer fischmangel, nehme ich an. das schlechte fischgewissen)

...also das konzept des lachenden fischs zwischen zwei brötchenhälften ist nachvollziehbarer als das eines lachenden rindes. dann also versucht zu rekapitulieren wann ich zuletzt bei der nordsee ass (ein mann, irgendein mann - sowas hat immer mit indirekter bezahlung für, so auslegbare, sexuelle gefälligkeiten zu tun, wird langsam auffällig - mir fällt aber weder zeit, noch mann noch produkt ein - also greife ich zur nächsten erinnerung...) regensburg. regensburg. nachdem ich in einem antiquariat gott gelästert hatte (das wird beim überqueren des weisswurstäquators zwanghaft) ging man, an gefühlten 10 kirchen vorbei, ein tütchen fish&chips essen. d.h. ich war die einzige die so mutig war, in der jugendreisegruppe, und entzückte mich an dieser nachgeahmten realität der mit zweitungsmotiven! bedruckten papierfolie. wie disneyland mit fisch. ich jubilerte als hätte ich die herzkönigin hinter einer hecke gesehen.

und an der stelle gleite ich also ab, kein weiterfabulieren möglich oder nötig. schluss, aus. mit der faust auf die tube gehauen, lange hat das fuktioniert - aber nun ist auch der letzte farbrest vertrocknet. was bleibt ist die erinnerung an die quietschende feder des papierschneidegerätes (vorsicht, finger) das trotz der tatsache das jenes gerät aus der kindheit (dachboden) stammt, mit der strengen, oft alkoholisiert wirkenden typographielehrerin verknüpft ist - einer segensreichen entgrenzung zwischen frau und fraufrau, also transe gewissermassen, ohne freilich eine zu sein. früher hat sie sich angeblich mit bullen geprügelt und heute lektoriert sie standartlehrwerke von klasse 5-10, aber alles spekulationen, ich lehnte mich aus keinem der so eben geöffneten fenster. nicht nur ich fiel der bewundernswert wirren gesamtheit ihrer persönlichkeit ein klein wenig anheim - aber kommen wir zu einer anderen frau, die nicht mit dem gezielten kriegseinsatz von accesoires geizt....

[und überhaupt, was heisst hier eklat, wenn sich doch alles so anfühlt wie 'werktätiger macht kunst' ]
-----
dass ich nun ausgerechnet matussek, den arsch, ein bitzli sexuell anziehend finde ist mir nun aber das grösste rätsel - zu meiner teilerleicherung kann ich aber die hosenträger aufführen, die das auslösen. hosenträger, verschiedenfarbige, toll.
in der stimme hat er häufig das zittern einer ziege, kurz bevor es in lachen umschlägt - wie man es auch von willemsen kennt - nur das bei willemsen dann eben was lustiges kommt - bei matussek nicht, aber dafür hat er ja zu den farbigen hosenträgern auch noch herrlich steife krägen (messingstäbchen, oder von fachkundiger hand gestärkt) und sowas erregt mich dann eben ganz poientenfrei nachhaltig. das ganze reduzieren aufs äusserliche ist nat. ein reines verzweifeltes anschreiben gegen die vaterlose gesellschaft, welches die kapitulation schon mit drin hat. keine gnade vor mir selbst, auch nicht wenn matti mit den hodsenträgern schnalzte, an einem klöppelkissen sässe und dabei naughty lieder sänge.

klöppeln übrigens konnten noch meine allernächsten verwandten, und ich bin fast ein wenig geneigt die information weiterzugeben das mein heymatschoss die einzige stadt in D ist die eine hochschule beherbergt welche die klöppelkunst lehrt - so ist das jedenfalls in wiki nachzulesen.

falls man im übrigen ein wenig zeit zuviel hat, aber auch nur dann, kann ich im übrigen den videographischen kulturtipp vom matussek durchaus empfehlen, weil nichts schöner ist als stark schwankende qualität gehalten von hosenträgern. im regal hockt übrigens das romy als ästhetischer kontrapunkt und wedelt aus dem melancholischwissendemblick die schlagworte: medikamentenabhängikeit, alkoholismus und sexualität, ausgelebte - und auch ein bisschen tod, schuld&grauen.

auf all das gekommen bin ich übrigens nicht weil ich mir neuerdings den spiegel antäte, sondern über eine weit schlimmere sache die ich immer wieder verfolge um mich so richtig schlecht zu fühlen und in dieses gefühl hinein, ohne kühne erregungszustände einzuschlafen (wenn ich die reaktionen der letzten tage lese war das für viele menschen christiansen, aber so masochistisch bin dann selbst ich nicht veranlagt...) nein, es ist das philosophische quartett. hinter einem auf lifestyle gepimpten intro verbirgt sich der mal mehr, mal weniger schweratmende sloterdijk und nuschelbärchen safranski samt wechselnden gästen. matti trat in der sendung zum thema RAF (variabler untertitel) auf in der sich im grunde alle, ja was auch sonst, männer in ihrer rebellischwilden zeit selbst zu übertrumpfen suchten und die lingame möglichst soziokulturellbeflissen aufs theoretische couchtischli kloppten. erst war ich interessiert, dann angewidert, dann empört - und weil ich mich schwertue im konservieren von gefühlszuständen klappte ich alsbald ins tierfellmeer mit dem mein kunstledersesselchen vorm PC ausgelegt ist in einen unruhigen schlaf, welcher begleitet ward von der fragestellung ob eine konventionelle herrenhose mit knöpfvorrichtungen für hosenträger ausgestattet sei, oder ob es sich bei den knöpfen möglicherweise um zu clippende atrappen handele, ähnlich des grossmütterlichen ohrschmucks.

...nach einigen folgen dieses vlogs bleibt mir zu sagen...m. das ist einer der seine denkfaulheit immerhin zur relevanz erhebt, der sich wohlfühlt im ihm bekannten, der so ist, wie viele seines alters und seiner geschichte, einer der an der richtigen stelle im richtigen magazin sitzt - mehr ist dazu dann doch nicht zu sagen, und: scheiss auf die hosenträger. ____im sponforum selbst gibts allerdings einen kommentator der was ich eigentlich meine um so vieles besser ausdrückt, der sei hier zitiert:
M.s Kulturtipps allgemein: Da sitzt ein "charming-jazzfanatic-boy" hinter seinem Schreibtisch und kommentiert Dinge, die irgendwie mit "Kultur" zusammenhängen sollen, im hochnäselnden Tonfall des Pseudointellektuellen, der es immer besser weiß, immer recht hat, weil er nie selbst eine Position außer der der Kritik ergreift. Ohne den Anspruch, zur "Kulturszene" zu gehören, wäre dies ein Nörgler, ein Besserwisser. Schön, daß es diesen Firnis gibt.
Dazu noch eine immer wieder durchschimmernde, geschmäcklerische Religiösität, die den Wunsch in das infantile Gestern der Gläubigkeit aufschimmern läßt.
"Kulturszene": Was haben die immer wieder beschriebenen und gezeigten Leute, die mit der hochfeinen technischen Ausrüstung, den großen Autos, teuren Anzügen und Kleidern, den lahmen Mittelmaßgeistern und den Bürgergeschmäckern, was haben diese Leute bitte mit Kultur zu tun? Sie sind der adoleszente Status der seichten Leute von den Hochschulen, die dort nur Dünnblütiges konsumieren, weil es ihnen mit dieser Epigonen- und Primanerkunst wohlergeht. Das einzig ehrliche, was diese Menschen tun können, ist die ernstgemeinte Kultur bezahlen und zu schweigen, nur machen sie es umgekehrt, weil sie die Hitze nicht vertragen. [...]

MUMARFAZR

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