gurken 74 rauschumfang [w/ matussek]

das letale bahnt sich seinen weg auch so, aus widerholungen,
rationalisierungsexpertin irene m.

keiner kritisiert hirtenkultur. religion und naturwissenschaft vereinen. grauenvolles religionsverträääätergewäsch, die sich als aufklärer aufspielen.

naja...verzweiflung ist keine eigenschaft, aber das lässt sich ja ändern.

früher ging essen, verdauen, scheissen besser, reibungsloser. ohne nennenswerte pausen hab ich verarbeitet. hinten röhrte der tv, vor mir summte der rechner, in der mitte die musik. daraus gab es kein destillat, sondern den kleinsten gemeinsamsten nenner. heute mühe ich mich an kochrezepten, praktisch - und ärgere mich über meine eigene korinthenscheisserei in wasserfragen (nebenkostenabrechnung, oh nebenkostenabrechnung)

etwa 10min überlegt wann ich zuletzt in einem café gesessen habe - gescheitert, bei marno [chere robbé] gelandet - einen halben tag später den irrtum festgestellt. dabei abgeschwiffen, gegen hund gelaufen. der hund war klein, hässlich, und nicht sofort als solcher erkennbar. so wie der besitzer geschaut hat, war der hund teuer. (chiwahhhwahhh)

also das konzept des geselligen beisammensitzen im ausgegliederten öffentlichen raum. und jetzt fällt mir wieder dieser arsch ein, der unbedingt fremdvögeln wollte, weil er zu verklemmt war sexuelle wünsche bei seiner ollen zu äussern. einer mit dem ich unter der eindeutigen ansage eines photosets fürn fuffie traf und dann trotzdem nur schwer verständliches dialektsprech dieses selbstständigen (maurers?) zu hören bekam welches sich plump um meine fickbereitschaft tastete - das 3x geäusserte welchen teil von nein hast du nicht verstanden wurde geruhsam ignoriert. der typ, der bereits, das konstatiere ich immer gerne, bereits einen mündlichen vertrag zum geschossenwerden abgeschlossen hatte, hat sich natürlich nie wieder gemeldet - vermutlich habe ich zu intensiv vermittelt dass es mir selbst in existentieller armut zuwider ist brote auch nur abzulichten.

einen kakao umsonst immerhin, sehr umsonst - und auf dem rückweg kam mir ein bauzaun entgegengeflogen und ich wurde fast von einem rauchfang erschlagen, vorm hause. kyrill. das war also mein letztes café.

deswegen lieber nachts spazieren. keine aufgedrängten worthülsen aus halböffentlichem raum. keine hunde gegen die man läuft/von denen man angefallen wird. kein gefranchister fischbrötchengestank (ah, lecker fischbrötchen, der neid der armen - ich finde die nordsee das groteskest...ste fastfoodunternehmen überhaupt, und es zieht mich wahnsinnig an, ohne es recht erklären zu können, westeuropäischer fischmangel, nehme ich an. das schlechte fischgewissen)

...also das konzept des lachenden fischs zwischen zwei brötchenhälften ist nachvollziehbarer als das eines lachenden rindes. dann also versucht zu rekapitulieren wann ich zuletzt bei der nordsee ass (ein mann, irgendein mann - sowas hat immer mit indirekter bezahlung für, so auslegbare, sexuelle gefälligkeiten zu tun, wird langsam auffällig - mir fällt aber weder zeit, noch mann noch produkt ein - also greife ich zur nächsten erinnerung...) regensburg. regensburg. nachdem ich in einem antiquariat gott gelästert hatte (das wird beim überqueren des weisswurstäquators zwanghaft) ging man, an gefühlten 10 kirchen vorbei, ein tütchen fish&chips essen. d.h. ich war die einzige die so mutig war, in der jugendreisegruppe, und entzückte mich an dieser nachgeahmten realität der mit zweitungsmotiven! bedruckten papierfolie. wie disneyland mit fisch. ich jubilerte als hätte ich die herzkönigin hinter einer hecke gesehen.

und an der stelle gleite ich also ab, kein weiterfabulieren möglich oder nötig. schluss, aus. mit der faust auf die tube gehauen, lange hat das fuktioniert - aber nun ist auch der letzte farbrest vertrocknet. was bleibt ist die erinnerung an die quietschende feder des papierschneidegerätes (vorsicht, finger) das trotz der tatsache das jenes gerät aus der kindheit (dachboden) stammt, mit der strengen, oft alkoholisiert wirkenden typographielehrerin verknüpft ist - einer segensreichen entgrenzung zwischen frau und fraufrau, also transe gewissermassen, ohne freilich eine zu sein. früher hat sie sich angeblich mit bullen geprügelt und heute lektoriert sie standartlehrwerke von klasse 5-10, aber alles spekulationen, ich lehnte mich aus keinem der so eben geöffneten fenster. nicht nur ich fiel der bewundernswert wirren gesamtheit ihrer persönlichkeit ein klein wenig anheim - aber kommen wir zu einer anderen frau, die nicht mit dem gezielten kriegseinsatz von accesoires geizt....

[und überhaupt, was heisst hier eklat, wenn sich doch alles so anfühlt wie 'werktätiger macht kunst' ]
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dass ich nun ausgerechnet matussek, den arsch, ein bitzli sexuell anziehend finde ist mir nun aber das grösste rätsel - zu meiner teilerleicherung kann ich aber die hosenträger aufführen, die das auslösen. hosenträger, verschiedenfarbige, toll.
in der stimme hat er häufig das zittern einer ziege, kurz bevor es in lachen umschlägt - wie man es auch von willemsen kennt - nur das bei willemsen dann eben was lustiges kommt - bei matussek nicht, aber dafür hat er ja zu den farbigen hosenträgern auch noch herrlich steife krägen (messingstäbchen, oder von fachkundiger hand gestärkt) und sowas erregt mich dann eben ganz poientenfrei nachhaltig. das ganze reduzieren aufs äusserliche ist nat. ein reines verzweifeltes anschreiben gegen die vaterlose gesellschaft, welches die kapitulation schon mit drin hat. keine gnade vor mir selbst, auch nicht wenn matti mit den hodsenträgern schnalzte, an einem klöppelkissen sässe und dabei naughty lieder sänge.

klöppeln übrigens konnten noch meine allernächsten verwandten, und ich bin fast ein wenig geneigt die information weiterzugeben das mein heymatschoss die einzige stadt in D ist die eine hochschule beherbergt welche die klöppelkunst lehrt - so ist das jedenfalls in wiki nachzulesen.

falls man im übrigen ein wenig zeit zuviel hat, aber auch nur dann, kann ich im übrigen den videographischen kulturtipp vom matussek durchaus empfehlen, weil nichts schöner ist als stark schwankende qualität gehalten von hosenträgern. im regal hockt übrigens das romy als ästhetischer kontrapunkt und wedelt aus dem melancholischwissendemblick die schlagworte: medikamentenabhängikeit, alkoholismus und sexualität, ausgelebte - und auch ein bisschen tod, schuld&grauen.

auf all das gekommen bin ich übrigens nicht weil ich mir neuerdings den spiegel antäte, sondern über eine weit schlimmere sache die ich immer wieder verfolge um mich so richtig schlecht zu fühlen und in dieses gefühl hinein, ohne kühne erregungszustände einzuschlafen (wenn ich die reaktionen der letzten tage lese war das für viele menschen christiansen, aber so masochistisch bin dann selbst ich nicht veranlagt...) nein, es ist das philosophische quartett. hinter einem auf lifestyle gepimpten intro verbirgt sich der mal mehr, mal weniger schweratmende sloterdijk und nuschelbärchen safranski samt wechselnden gästen. matti trat in der sendung zum thema RAF (variabler untertitel) auf in der sich im grunde alle, ja was auch sonst, männer in ihrer rebellischwilden zeit selbst zu übertrumpfen suchten und die lingame möglichst soziokulturellbeflissen aufs theoretische couchtischli kloppten. erst war ich interessiert, dann angewidert, dann empört - und weil ich mich schwertue im konservieren von gefühlszuständen klappte ich alsbald ins tierfellmeer mit dem mein kunstledersesselchen vorm PC ausgelegt ist in einen unruhigen schlaf, welcher begleitet ward von der fragestellung ob eine konventionelle herrenhose mit knöpfvorrichtungen für hosenträger ausgestattet sei, oder ob es sich bei den knöpfen möglicherweise um zu clippende atrappen handele, ähnlich des grossmütterlichen ohrschmucks.

...nach einigen folgen dieses vlogs bleibt mir zu sagen...m. das ist einer der seine denkfaulheit immerhin zur relevanz erhebt, der sich wohlfühlt im ihm bekannten, der so ist, wie viele seines alters und seiner geschichte, einer der an der richtigen stelle im richtigen magazin sitzt - mehr ist dazu dann doch nicht zu sagen, und: scheiss auf die hosenträger. ____im sponforum selbst gibts allerdings einen kommentator der was ich eigentlich meine um so vieles besser ausdrückt, der sei hier zitiert:
M.s Kulturtipps allgemein: Da sitzt ein "charming-jazzfanatic-boy" hinter seinem Schreibtisch und kommentiert Dinge, die irgendwie mit "Kultur" zusammenhängen sollen, im hochnäselnden Tonfall des Pseudointellektuellen, der es immer besser weiß, immer recht hat, weil er nie selbst eine Position außer der der Kritik ergreift. Ohne den Anspruch, zur "Kulturszene" zu gehören, wäre dies ein Nörgler, ein Besserwisser. Schön, daß es diesen Firnis gibt.
Dazu noch eine immer wieder durchschimmernde, geschmäcklerische Religiösität, die den Wunsch in das infantile Gestern der Gläubigkeit aufschimmern läßt.
"Kulturszene": Was haben die immer wieder beschriebenen und gezeigten Leute, die mit der hochfeinen technischen Ausrüstung, den großen Autos, teuren Anzügen und Kleidern, den lahmen Mittelmaßgeistern und den Bürgergeschmäckern, was haben diese Leute bitte mit Kultur zu tun? Sie sind der adoleszente Status der seichten Leute von den Hochschulen, die dort nur Dünnblütiges konsumieren, weil es ihnen mit dieser Epigonen- und Primanerkunst wohlergeht. Das einzig ehrliche, was diese Menschen tun können, ist die ernstgemeinte Kultur bezahlen und zu schweigen, nur machen sie es umgekehrt, weil sie die Hitze nicht vertragen. [...]

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