fühlt sich an wie schnürsenkel, die man findet, ohne schuhe. ich hab alles vergessen. ich hab einfach vergessen das sich paula eine üble wirbelsäulenverletzung zugezogen hatte, fast ein jahr in einem zweifelhaftem spanischen hospital lag - da hatten wir schon den kontakt verloren, es war ein nebensatz - hell knows welche buschfünke da aktiv sind - vermutlich belästigen meine blutsverwandten ihre blutsverwandten - das ist das schöne an dörfern und nachbardörfern, man hasst, missachtet und misstraut sich, aber wenn man sich auf der strasse begegnet wird gelächelt und neues ausgetauscht - idyllisch.

jetzt ist sie in neuseeland. no kidding. und ich hab wohl nicht mal heavenly creatures mit ihr gesehen - was eigentlich 'unser' film gewesen wäre - was soll ich sagen, sie wollte immer nur natural born killers sehen, aufgrund des albernen schwurs, mit 18, egal wohin es uns verschlüge, träfen wir uns mit whiskey und ntbkillers.
- whatever. die blutsschwester ans vergessen zu verlieren ist etwas, was ich mir anlaste. unüberrückbare differenzen. berufsdemenz*. das wussten wir. trachteten es zu verhindern. aber dann war sie in spanien. pferdekrams bei schwabenhalter. ein schwabenhalter ist ein sklavenhalter aus schwaben. 400€ für 9h/6-7days. einfache kost+logis umsonst. gut...und es ist eben spanien. mitten im nichts. costa del sol. da war sie zuletzt. und weil es schwer möglich war das verdiente geld auszugeben (wenn man weder grössere läden oder eine auszustattende butze hat---what to buy) hat sie sich wohl ein summchen zusammengespart. und ist jetzt sehr reich in neuseeland. arbeitend. oder so. jedenfalls stell ich mir das so vor. ein gespann mit zwei glänzenden maoiris, und immer diese lästigen kiwis, die man beim zu schnellen überqueren der strassen mitnimmt. ihre federn ergeben alledings ein prächtiges innenfutter für mantelkaputzen.

wie ich drauf komme - das klassentreffen, man möchte meinen man wüsste das eine absage extra nicht nötig ist. meine die blutsverwandten hätten es der hausierenden organisatorin wie aufgetragen mitgeteilt. - stattdessen wird einem hinterhergemailt (auch hier wohl die blutsverwandtschaft, könnse ja auch gleich meine telefonnummer ausposaunen - unglaublich)

die nächsten tage machen dann extrahierte nacktbildchen von der hausseite die runde. man kann ja nicht alles in flash einbinden.

immerhin, die altersmilde...ich muss mich auf keiner veranstaltung als lauter exzentriker gerieren um mich selbst zu versichern dass mich keiner von denen mag - ich weiss es auch so, wichtiger ist: ich hab sie zuerst nicht gemocht (scha-lalala-la-la) ich hab nicht mit ihnen gesprochen, geraucht, getrunken - nur das geteilt was eine grausame zeit war, und sie waren die umwelt in which those times took place.

das surreale moment dessen ist unvorstellbar. man glaubt man ist äonen entwachsen - bis man sich wieder darauf besinnt das man, in den schulbänken, stofflich ahnungslos, genau so war. eigen+fremdwahrnehmung war immer mein dilemma.


*menschen die erwerbsarbeit nachgehen werden fachidioten auf niedrigstem niveau. in meiner umwelt, ostdeutsche 80erjahregeborene mit knapp bemessener realschulbildung. wo deren abstraktionsfähigkeit aufhört bleibt der leserphantasie überlassen. gespräche die über autos, trash-tv und den eigenen gloriosen lebensweg hinausgehen sind unmöglich. und die arbeit. die arbeit natürlich. bei denen die welche haben.

der beste western seit langem. stringent, ohne viel lalü - pathos ohne richtig pathetisch zu sein. viel gesprochen wird nicht, denn wat willse auch sprechen, wennze n ferd hast, und nen colt. pierce brosnan überzeugt mich hier zur ausnahme mal als richtiger schauspieler. liam neeson ist auch nie wirklich schlecht - falls man zu sehr dem realismus, dem westernsolchen zugeneigt ist, kann ich die kritik seitens combustible celluloid verstehen, dass es ein grossartiger film wäre, wenn da nich angelica houston kurz vor schluss in dieser seltsamen szene aufgetaucht wäre.
für mich fügt sich das in ein wundervolles ganzes. ethisch, still und leise - kammerspiel mit pferd, wald, wüste und messer. leider noch kein dt. starttermin.
10/10

die luft ist durch alle lungen gegangen, sie erneuert sich nicht mehr.
ein tag speit den anderen aus, vergebens strenge ich mich an, auch nur einen einzigen wunsch zu entwerfen. alles fällt mir zur last: ein ermattetes lasttier das man vor die materie spannte, schleppte ich die planeten.
man schenke mir ein neues universum - oder ich verende ....

LvZ Klett-Cotta 1978 S. 153