tafel, ist für menschen mit zuviel geld

;)

neulich war ich dann ja doch mal bei einer tafel. ich kann nur sagen, vergessenses - mit vorausschauendem einkaufen schafft man es mit 5€ zum nötigsten über die woche und mit knapp unter 10€ zum halben könich in frankreich.
tafel dann aber wie folgt. ich komme pünktlich zum frühesten termin. frage mich ein bisschen durch (schon schlimm genug, rumfragen zu müssen - etliche alte menschen murmeln was von 'den letzten fragen')
ich also durch den hinterhof gegurkt, da noch mehr menschen und ein, iiihk, freilaufender hund, der mich aber aufgrund der umweltattraktionen nicht weiter belästigt und auch sonst kommod im verhalten scheint. ich äh-e ein wenig herum aka den letzten fragen und man deutet auf 'den jungen mann'
ahja...ich war in einer der höllen gelandet in denen alle ü40 als die junge frau/der junge mann angesprochen wurden.

eingefunden hatte sich das 'übliche' klientel. auf zwei meilen gegen den wind als bildungsfern und stilfrei auszumachen - minütlich stossen neue dazu - die altersstruktur lockert sich, aber dazu später mehr.

irgendwann kommt ein mitarbeiter der einrichtung, fragt ob ich neu bin und sozialpass habe. ersteres bejahe ich, zweiters: nö. ich solle ihm folgen, man müsse einen ausweis für mich fertigen. der mann hinterm bezahltischchen macht einen symphatischen eindruck. ein dicker halbgemütlicher sack mit halblangen haaren klärt mich in, schön das hier mal wieder zu hören, hochdeutsch auf was es braucht und kostet. ich lege meinen hartz-bescheid vor, er murmelt halbentsetzt das ich ja weiiit unter der grenze liege und schiebt mir den blauen zettelausweis rüber - mit dem kann ich dann immer zu speziell der tafel. 1x die woche. kost einmalig 50ct - das essen der tafel selbst kostet nix, tätä - aber nat. einen beitrag von 2,60€ für fahrkosten - na super - auf der website waren 1,50€ ausgezeichnet. ich schlucke. über 3€ für ein ungewisses.

mit meinem ausweis tapple ich wieder nach draussen. es füllt sich weiter. die bezauberne omma, der ich schon häufiger im kiez begegnet war findet sich auch ein. für eine omma ist sie immer galant angezogen, so auch heute. einen kopf kleiner als ich ist sie, trägt weisse arztmässige hosen mit leichtem schlag, dazu weisse schuhe und ein leichtes hellblaues oberteil in strick. dazu ein ommawägelchen. sie scheint zu leiden. erst deutchte mir wegen der die ganze zeit runterprasselnden sonne - dann gab sie auf nachfrage von jmd. anderem an es sei der rücken. plötzlich wurde mir klar das diese omma ich in 50 jahren war (thank god that I'm still schlank! aber sonst...) verarmt, die rückenprobleme waren weitaus schlimmer geworden - aber immerhin noch gut gekleidet. und blaublitzende ommaäuglein sind auch immer gut.

später finden sich neben der omma die einzigen nicht offensichtlichen übergewichtigen ein - zwei typen auf teuren rädern die unverkennbar auch irgendwann im leben mal erwerbsarbeit hatten und das unverkennbar in irgendeinem werblichen kontext. einer spricht mich auch gleich an ob ich mit seiner nichte, der dings, befreundet sei. ich antworte nat. wahrheitsgemäss dass ich keine dings kenne und keine freunde habe. gespräch ende.
mittlerweile warte ich nun fast zwei stunden.
nach etwa einer stunde war das tafel-auto eingerollte und ausgeladen worden.

dann begann die einlasszeremonie. wer zuerst kommt...usw. ich werde also 'schon' im vierten rutsch miteingelassen. dann noch ein wenig in der schlange stehn bis man an der ausgabe ist. geld zurechtkramen. bezugskarte bekommen (blau einzelperson, gelb familie) die ausgabemengen scheinen enorm, wenn ich mir die prallen beutel der vor mir stehenden beschaue. 3-4 tage sollen die ausgegebenen 10l reichen. ca. - also hatte ich nur einen mittelgrossen rucksack (25l) und eine leinenbeutel zum schnellen befüllen mitgenommen. das reichte dann gen ende geradeso. an den einzelnen tischen geht alles recht schnell. man kriegt portionen zugeteilt die man einsacken muss. kann aber auch sachen ablehnen die man garnicht isst. wer die ausgeber kennt oder kontaktfreudig ist fragt auch schonmal nach einen kornbrot statt diesem weissmehlscheiss. als ich drankomme ist kornbrot aus. es gibt viel schokolade. osterreste. viel weissmehlprodukte. ein bissen stark angegammeltes obst+gemüse - viel abgepacktes vorgewürztes fleisch. ich nehme kein fleisch.

zu hause begutachte ich die dinge. der bund radiesschen, sah man vom ehemaligen grün ab, dass sich nun ein ein schlimmiges gekodder verwandelt hatte ab - sah noch ganz gut aus (später stellten sich die radis als gänzlich geschmacklos heraus, zerfurcht von löchern innen) - auch ein gänzlich unbeschädigter fenchel, mein erster ever, war dabei. auch drei noch ganz ok aussehende kleine kugelrettiche, wie ich später heraussfand. aus den ca. 300g weintrauben waren nur noch ca. 10 essbar. und das auch nur am ersten tag nach dem einholen.

ein halbes weizenbrot, ausm lidl, das auch nach dem 30% schild nicht mehr wegging landete gleich im müll. drei halbharte doppelbrötchen buck ich mir immerhin am nächsten tag noch auf, ehe sie steinhart wurden - aber soviel brötchen krieg ich am tag nicht weg.

dann wohl reste ausm krankenhaus. ein plastiktütchen in dem ernstlich 10 beutel hagebuttentee waren (würg, weg damit) ein alunäpfchen mit gefrorenem inhalt - müsste auch gleich weg, mal davon abgesehen das das verfallsdatum 2monate überschritten war (gehe davon aus das es ohnehin nur fürs nicht eingefrorene galt) ich öffnete als das näpfchen und zu tage kam ein eintopf wie ich ihn zuletzt bei omma gekotzt hatte. ein feiner mischbrei aus (saubohnen?) rindfleischresten mit lecker speckrand kartoffelbröckchen in einer dicklichen sauce - ab in den müll.

kurzum: tafel - nein danke. nicht bei dem preis, bei der wartezeit und bei dem zeug was man bekommt.

an der stelle dann irgendwann, auch wenn ich das gebrauchtwerden bezweifle, eine liste

...

christian kracht sieht immernoch einigermassen gut aus, blondgesund säuglingshaft, im alter wird der mal ein chatwin. muss wohl so sein, bei reiseschriftstellern.

dann ärgert man sich weiter über faserland*.

rubrik: sie wissen schon dieses verbürgertumte halbadelige gesindel das auch verarmt noch gut ohne echte erwerbsarbeit
und staatliche unterstützung leben kann - und wir ich deswegen hassen. deutscherneid, lass meinen geburtsort manila heissen.

kein mensch sollte bücher lesen/hören müssen die bei fischgosch beginnen. jetzt kenne ich schon 3.
__
rundgesund-buntgesund. 1979 fand man wohl noch ganz gut. aber da war man auch noch unter 20 und ass erbsen aus der dose statt tk. man isst ja auch keine pappe.

dann immernoch im 1. kapitel eine kleine freude. göring hat auf sylt mal seinen bluthund verloren. das kann ich gleich dem eheweib erzählen - der auf sylt nicht direkt den bluthund, mehr die nudel verloren hatte. aus der hose. und hinter ihm stand ein bulle. is nicht billig. kost 200 mark. es gibt zum glück in deutschland neben sylt noch andere gegenden in denens nicht gleich soviel kostet. hoffe ich. ernsthafte exisbithionisten sind ja keine krösusse. / bluthunde sind aussergewöhnlich degenerierte kaum verzüchtete riesenhunde. daher die degeneration. rassehunde sind immer schlimm. komische mischlinge jedoch für ihre einigermassene erträglichkeit und lustiges gucken bekannt. als züchthund dulde ich nur den mops. der schaut, exakt so wie es der mutter erde geht - stöhnt, röchelt, verdreht die augen- und das alles zwischen kissen und schössen. bluthunde sind gestörte beeindruckend aussehende bratzen. vielleicht liegt das aber auch am jeweiligen halter. mein lieblingsexhund eheweibs ist anton. anton war sehr schwul, sehr ängstlich und sehr dumm. eheweib hat übrigens einen zu patentierenden autoschutz für bluthunde erfunden. so ein bluthund dreckt ja mit sabber, stinken und sonstso jedes auto ein was er nur von weitem scharf anguckt. beim schlachter gibts plastikwannen. wanne auf rückbank. bluthund rein. keine pfanne, aber wanne. auto sicher, und ein bluthund in plastik klingt lustig wenns um die kurve geht. kratzkratzpattpatt.

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