a.daily.cioran
so sehr sind wir gewöhnt, im warten zu leben, auf die zukunft oder ein trugbild der zukunft zu setzen, dass wir die idee der unsterblichkeit nur aus dem bedürfniss geschaffen haben, eine ganze ewigkeit lang zu warten
RAS - 2006/08/08 01:54
jede freundschaft ist ein unmerkliches drama,
eine reihe feinster verletzungen.
RAS - 2006/08/06 23:20
ich habe stets im bewusstsein der unmöglichkeit gelebt. und was mir die existenz erträglich gemacht hat, das war die neugier, zu sehen, wie ich von einem augenblick, von einem tag, von einem jahr zum nächsten gelangen würde.
RAS - 2006/07/30 02:53
man hätte im larvenzustand bleiben sollen,
sich von der entwicklung beurlauben,
unvollendet bleiben,
sich in die siesta der elemente wohlfühlen
und sich friedlich in einer embryonalen ekstase aufzehren.
RAS - 2006/07/27 03:38
nur eines zählt: lernen, ein verlierer zu sein.
RAS - 2006/07/20 02:20
furchtlos nehmen wir die idee eines ununterbrochenen schlafes an;
hingegen stürzt uns die vorstellung eines ewigen wachens - wäre die unsterblichkeit fassbar, so wäre sie genau das - ins entsetzen.
das unterbewusstsein ist eine heimat; das bewusstsein ein exil.
RAS - 2006/07/19 02:10
wer angst vor der lächerlichkeit hat, wird es weder im guten noch im bösen sehr weit bringen, er wird diesseits seiner begabungen bleiben;
hätte er sogar genie, er wäre dennoch der mittelmässigkeit zubestimmt.
RAS - 2006/07/17 00:35
die meisten randalierer, visionäre und retter sind entweder epileptiker gewesen oder litten an verdauungstörungen. über die vorzüge der fallsucht herrscht einmütigkeit, hingegen wird den gastrischen leiden weniger verdienst zuerkannt. und doch gibt es nichts, das mehr zum allgemeinen umsturz einlädt als eine verdauung, die sich nicht vergessen lässt.
/trotz oder weil
/cioran wieder, das alte faschistenscheusal - hat sicher ann adolf gedacht.
ich bin ja durchaus fürs loslösen. breker aktuell find ich mal wieder sondergleichen kindergarten. ja natürlich waren das alles böse batzn (benn, leni, gründgens, zähls auf), aber das tut einen scheiss daran das sie wirklich feine werke geschaffen haben - fazit: ordentlich aufbereiten, und zwar nur bedingt in einem provinzmuseumhauserl und gut is.
immer diese kleinlichkeiten. (ich werde bestimmt keine paralellen zur sog. 'entarteten kunst ziehen - dazu bin ich zu pienzig....narg)
RAS - 2006/07/12 23:42
die ärgsten übeltaten vollbringt die begeisterung, ein krankhafter zustand, der für fast alles öffentliche und private unglück verantwortlich ist.
RAS - 2006/07/11 21:30
das gegengift der langeweile ist die angst.
die arznei muss stärker sein als die krankheit.
RAS - 2006/07/10 21:15