über lebensmittel schreiben kommt immer gut. das ist kollektive erfahrung
auch war mir entsetzlich nach kraut, kraut mit fleisch drin, krautwickel - die aus der dose
da wo ich herkomme herrscht zwar terroristischer rückwärtskonsens - aber kochen konnte man deswegen noch lange nicht.
ausser hasenbraten, der ging immer.
königsberger und krautrouladen gabs aber nur aus der dose. experimentfrei. ich kenne auch nichts anderes. und empfand es als eine befriedigende angelegenheit sondergleichen. diese krautwickel aus der dose. sie waren das personifizierte warme essen.
und nach diesem sucht man immer, gerade von einer frischen armut, gefühlt oder reell in die andere rinnend wenn man genug geld hat, ist das mit dem warmen essen allerdings völlig unwichtig, da man es an jeder strassenecke bekommt, und nicht darüber nachdenken muss, wie man es sich selbst zusammenzimmert.
krautwickel, mit dieser unglaublich indifferenten dunklen sauce - der man, aus lauter verzweiflung, mit was man die sauce aufnehmen könnte, einen kartoffelbrei beiwohnen liess - einen fertigen, natürlich. ein püree. das von zeitgenossen, die man allesamt hasst, gern als 'pü' 'püh-reh' oder 'toffelpü' bezeichnet wird.
solche menschen sagen auch zumbleistift. noch schlimmer sind nur gemein.gütige deutsche schreiber, die das in ihren büchern erwähnen. wer für sowas geld zahlt, um zu schmunzeln, dem liesse ich gern verachtung angedeihen - fühlte ich mich nicht längst über die phase solcher katalogisierungen erhaben _ die altersmilde förderte einen simpler zu handhabenden menschenhass zu tage, der mit anpassbaren ausschlusskriterien ausgestattet ist, und sich jederzeit als ironische pose in die ecke hinstellbar eine pfegeleichte haltung abgibt. wenn es nicht das problem gäbe, dass man sich um grunde auch gern gegen haltungen versperrt. als moralist. und humanist. und was man sonst noch alles ist. oder gesehen wird.
ich würde mich ja ärgern, wenn ich sowas auch noch in logs lesen müsste (zum püstift). aber zum glück lese ich nichts.
nur hörbücher.
zurück zum krautwickel. er ist aussen zäh. wie spargel. spargel war immer zäh. unser spargel kam meist aus gläsern.
und wurde immer zulange gekocht. er war auch nie grün, obwohl ich den grünen mag. dazu gab es leber. und ich war kein grosser organesser. spargel war immer 'das strohzeug' und die krautroulade die kuschelrockversion - der indifferente saucensaft troff aus dem monstrum heraus - man erinnerte onkeldings aus dings, nennonkel, der fetteste mensch den man in jungen jahren je kannte. ein westbesuch, erzählte schmutzige witze, hatte eine canon spiegelreflex, und fuhr eine s-bahn, in stuttgart. man kannte keine städte mit s-bahnen. ausser ostberlin. aber das kannte man natürlich nicht. aber von dort kam der marienkäferohring. den man hatte. also trug man ostberlin nah am kopf. auch eine art kennen. denn im kindergarten war man marienkäfer. und nur dem nennonkel troff ähnlich sauce aus dem mund - wenn er einen ganzen sächsischen kloss am stück verschlang. und sächsische klösse, diesmal noch hausgemacht sind keine pappenstiele. sie sind moderne kinder. udn die wiegen, das hat man gehört, aus boulevardblättern, auch mal 4kg oder mehr. man selbst hatte sich mit einem geburtsgewicht von 2700g auf die welt geschummelt. zu früh. und natürlich nachts. und auch nur wirklich knapp nach april fools day.
danach kommt das fleisch. eine pressmasse vom schwein. und im grunde hört sich alles minderwertiger an, als es isst. denkt man. denn mit dem püree ist es eine seligmachende mischung. eben -das- warme essen.
soweit der gedanke - soweit die erinnerung - denn das letzte mal hatte ich diese kombination vor mehr als 2 jahren. im dorf noch. falls ich es je hier gegessen hatte, erinnerte ich mich nicht mehr.
nichts zum kompensieren da. einzig essbares: muesli.
muesli und abfallkäsescheiben, wie ich schmelzkäse liebevoll nenne, auch so ein lebensmittel, dessen mindertigkeit man sich bewusst ist - und deren unverzichtbarkeit man sich nie lernen wird zu verschliessen. schmelzkäse, zwischen zwei böse weissmehlproduktscheiben gepresst, mit tomatenmark bestrichen, basilikum und dicke salamischeibchen zwischengeklemmt. 20sek mikrowelle. der schmelzkäse troff in der summenden maschine in den teller, oder das grillgitter. der inhalt ist wahnsinnig heiss, und man tut gut daran ihn eine weile auskühlen zu lassen - auch wenn kaum eine gaumenverbrennung seliger ist, als eben jene.
aber nichtmal die obligatorischen (da billigen und v.a. unverzichtbaren trägermaterialien für noch unverzichtbarere konfitüren) sind im haus.
ich warte in den sonnenaufgang hinein auf eine geschäftsöffnungszeit. ausserdem brauche ich einen schal. den werde ich wohl, in ermangelung der zeit und des ehrgeizes der strickteilzeitmoudi, der nun weit über ein jahr andauert, voll schlechten gewissens bei kik erwerben. weil ich arm bin. und weil mir der gedanke an kinderarbeit insgeheim gefällt. und weil ich den weg dorthin mag. in die markthalle. mit dem konsum. und dem kiesertraining, da die ein gefühl von bruttosozialprodukt vermitteln. denn dort sitzen zu allen tageszeiten menschen, und schlürfen heissgetränke, zu einem geldbetrag mit dem ich in schelchteren zeiten 3 tage haushalten musste.
ich gehe dann gern in den konsum - und kaufe mir einen teuren käse - mit dem wissen, dass der käse zu teuer ist. oder vielleicht besser...endlich lemon curd.
da wo ich herkomme herrscht zwar terroristischer rückwärtskonsens - aber kochen konnte man deswegen noch lange nicht.
ausser hasenbraten, der ging immer.
königsberger und krautrouladen gabs aber nur aus der dose. experimentfrei. ich kenne auch nichts anderes. und empfand es als eine befriedigende angelegenheit sondergleichen. diese krautwickel aus der dose. sie waren das personifizierte warme essen.
und nach diesem sucht man immer, gerade von einer frischen armut, gefühlt oder reell in die andere rinnend wenn man genug geld hat, ist das mit dem warmen essen allerdings völlig unwichtig, da man es an jeder strassenecke bekommt, und nicht darüber nachdenken muss, wie man es sich selbst zusammenzimmert.
krautwickel, mit dieser unglaublich indifferenten dunklen sauce - der man, aus lauter verzweiflung, mit was man die sauce aufnehmen könnte, einen kartoffelbrei beiwohnen liess - einen fertigen, natürlich. ein püree. das von zeitgenossen, die man allesamt hasst, gern als 'pü' 'püh-reh' oder 'toffelpü' bezeichnet wird.
solche menschen sagen auch zumbleistift. noch schlimmer sind nur gemein.gütige deutsche schreiber, die das in ihren büchern erwähnen. wer für sowas geld zahlt, um zu schmunzeln, dem liesse ich gern verachtung angedeihen - fühlte ich mich nicht längst über die phase solcher katalogisierungen erhaben _ die altersmilde förderte einen simpler zu handhabenden menschenhass zu tage, der mit anpassbaren ausschlusskriterien ausgestattet ist, und sich jederzeit als ironische pose in die ecke hinstellbar eine pfegeleichte haltung abgibt. wenn es nicht das problem gäbe, dass man sich um grunde auch gern gegen haltungen versperrt. als moralist. und humanist. und was man sonst noch alles ist. oder gesehen wird.
ich würde mich ja ärgern, wenn ich sowas auch noch in logs lesen müsste (zum püstift). aber zum glück lese ich nichts.
nur hörbücher.
zurück zum krautwickel. er ist aussen zäh. wie spargel. spargel war immer zäh. unser spargel kam meist aus gläsern.
und wurde immer zulange gekocht. er war auch nie grün, obwohl ich den grünen mag. dazu gab es leber. und ich war kein grosser organesser. spargel war immer 'das strohzeug' und die krautroulade die kuschelrockversion - der indifferente saucensaft troff aus dem monstrum heraus - man erinnerte onkeldings aus dings, nennonkel, der fetteste mensch den man in jungen jahren je kannte. ein westbesuch, erzählte schmutzige witze, hatte eine canon spiegelreflex, und fuhr eine s-bahn, in stuttgart. man kannte keine städte mit s-bahnen. ausser ostberlin. aber das kannte man natürlich nicht. aber von dort kam der marienkäferohring. den man hatte. also trug man ostberlin nah am kopf. auch eine art kennen. denn im kindergarten war man marienkäfer. und nur dem nennonkel troff ähnlich sauce aus dem mund - wenn er einen ganzen sächsischen kloss am stück verschlang. und sächsische klösse, diesmal noch hausgemacht sind keine pappenstiele. sie sind moderne kinder. udn die wiegen, das hat man gehört, aus boulevardblättern, auch mal 4kg oder mehr. man selbst hatte sich mit einem geburtsgewicht von 2700g auf die welt geschummelt. zu früh. und natürlich nachts. und auch nur wirklich knapp nach april fools day.
danach kommt das fleisch. eine pressmasse vom schwein. und im grunde hört sich alles minderwertiger an, als es isst. denkt man. denn mit dem püree ist es eine seligmachende mischung. eben -das- warme essen.
soweit der gedanke - soweit die erinnerung - denn das letzte mal hatte ich diese kombination vor mehr als 2 jahren. im dorf noch. falls ich es je hier gegessen hatte, erinnerte ich mich nicht mehr.
nichts zum kompensieren da. einzig essbares: muesli.
muesli und abfallkäsescheiben, wie ich schmelzkäse liebevoll nenne, auch so ein lebensmittel, dessen mindertigkeit man sich bewusst ist - und deren unverzichtbarkeit man sich nie lernen wird zu verschliessen. schmelzkäse, zwischen zwei böse weissmehlproduktscheiben gepresst, mit tomatenmark bestrichen, basilikum und dicke salamischeibchen zwischengeklemmt. 20sek mikrowelle. der schmelzkäse troff in der summenden maschine in den teller, oder das grillgitter. der inhalt ist wahnsinnig heiss, und man tut gut daran ihn eine weile auskühlen zu lassen - auch wenn kaum eine gaumenverbrennung seliger ist, als eben jene.
aber nichtmal die obligatorischen (da billigen und v.a. unverzichtbaren trägermaterialien für noch unverzichtbarere konfitüren) sind im haus.
ich warte in den sonnenaufgang hinein auf eine geschäftsöffnungszeit. ausserdem brauche ich einen schal. den werde ich wohl, in ermangelung der zeit und des ehrgeizes der strickteilzeitmoudi, der nun weit über ein jahr andauert, voll schlechten gewissens bei kik erwerben. weil ich arm bin. und weil mir der gedanke an kinderarbeit insgeheim gefällt. und weil ich den weg dorthin mag. in die markthalle. mit dem konsum. und dem kiesertraining, da die ein gefühl von bruttosozialprodukt vermitteln. denn dort sitzen zu allen tageszeiten menschen, und schlürfen heissgetränke, zu einem geldbetrag mit dem ich in schelchteren zeiten 3 tage haushalten musste.
ich gehe dann gern in den konsum - und kaufe mir einen teuren käse - mit dem wissen, dass der käse zu teuer ist. oder vielleicht besser...endlich lemon curd.
RAS - 2006/10/11 07:35
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