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7.10.2000
ich liege vermutlich auf dem noch existenten futon. es ist vermutlich noch nicht kalt. nicht zu kalt, heimlich, nachts bei offenem fenster zu rauchen. das radio mit dem doppelkasettendeck, welches mitschneiden und überspielen, immernoch, einfacher macht, und deswegen den CDspieler ersetzte spielt dlr berlin (heute kultur)
lange nacht. von fr auf sa. blues drom the delta war das thema. und ein gewisser skip james sang devil got my woman. das alles fand meine zustimmung. lange nächte waren immer toll. im sommer dunkelte es zu sendungsbeginn gerade vollständig ab. langsam kroch man mit sendungsbeginn wieder in die morgendämmerung. und das alles auf dem futon. nie war ein ascher zu füllen, da die kippen aus geheimhaltungsgründen immer so weit wie möglich auf die strasse geschnippt werden mussten. autos nahmen sie dann in ihrem sog mit.
heute, mehr als 6 jahre später schau ich den film ghostworld.
schwächen in der story, aber insgesamt symphatisch (ausserdem ein frühes dokument einer gewissen frau s. johanssons mediokrität)
mich selbst immerhin, obwohl mir eine gewisser slacker mentalität nicht sehr fern liegt, wie ich ständig dachte 'mensch mädel....das gibts doch nich...mach doch mal was' - andererseits...war ihr zimmer einfach zu gemütlich, und dieser herrliche devote vater, ja der nervte....aber son devoter vater ist trotzdem toll, sowas wertschätzt man, aus der unterschicht stammend, wenn der vater ein schweiger und/oder krakeeler war, von dem v.a. dümmlichkeiten und/oder gewalt zu erwarten war - aber son kunststipendium...
seisdrum - in dem film wird over and over again
devil got my woman gespielt - ausserdem ist steve buscemi ein ziemlich guter, wenn auch wenig überzeugender fremdrealist was die causa 'du bist alt+hässlich, aber ich liebe dich trotzdem' angeht. meine umwelt versteht mich ja diesbezüglich selten - ich würds auch nicht, wenn ich mir die mal so angucke, die ich liebte und liebe...aber ich sehs mir halt nach, und denk, das ich schon weiss, was ich tue - oder..besser is, ich weisses nicht...hihi.
damals wie heute versuche ich immer erfolglos mal ganz allein und selbstständig eine flasche wein zu trinken. und komme wenns gut läuft auf eine halbe. von der ich mir einrede, das ich sie am nächsten, oder übernächsten tag trinke. tu ich aber nie. so steht dann die verkorkte flasche, im kühlschrank, oder einfach im zimmer, weils ohnehin nie mehr als 16grad hat. einen monat oder so.
das ist das ewige elend ohne zweitverwerter und mittrinker zu leben.
lieben ja. aber immer allein. nicht selbstgewählt, und selten selbstverschuldet. ja, ich bin eine arme sau. und höre blues from the delta. von mp3 mit plattenknacken und rauschen.
im gegensatz zu früher bastele ich mir heut aus den filterlosen cigarilloresten, den ausgedrückten, noch immer selbstgedrehte kippen. es geht also immer noch ein stück weiter bergab. v.a. wenn man weiss, das es sich bei den cigarillos um ein werbegeschenk der firma villiger handelt. aber auch das ist wohl vorbei. nahezu alle tabakwebseiten mussten aufgrund veränderter gesetzteslage vom netz genommen werden - ergo wohl auch keine printwerbung mehr, ergo auch keine gutscheinchen für probepackungen. bestürzung unter den armen und geizigen.
*noch adds the nasolabialfalte a little more charakter to....it. mit richtiger bleuchtung, hier streichholzschachtelblitz. aber shush sieht das alles nicht mehr aus. robbie williams indes lebt von seiner nasolabialfalten, wäre nix ohne die.
edith: und ich hab mich noch gewundert, wieso der alkohol gestern so besonders schön angeschlagen hat, ich anschliessend euphorisiert in den sturmböen rumlatschte ans elbufer runter, erst mit kooks, dann mit rüdi safranski, der nietzsches denken, aber v.a. sein sinnloses werben um frauen erklärte - dann fällt mir wieder ein, das ich mal im verdachtsmoment a.) mit dem rosé eine tretrazempam runtergespült hatte - in der vagen hoffnung ich merke etwas davon (gemeinhin braucht man eher zwei zum was merken) - aber scheinbar war die menge an alkohol fabulös, und eignet sich wein (sulfite und so) besser zur medikamentenbegleitung als bier. ich war ganze , ja....fast 3h nicht depressiv, stellenweise sogar glücklich - und das ist, auf die gesamte schmerz und depri-biographie besehen eine ganz beachtliche zusammenhängende zweifelsfreie zeit. fast hätt ich einen penner angesprochen, der bei diesem lausigsten wetter im kaum schutz bietenden pavillion lag mit nach hause zu kommen. so als sozialphobiker eine heldentat ....aber dann fiel mir wieder ein....one knows homeless people....die sind ja, zurecht auch, keine menschenfreunde, und lehnen sowas meist ab - also hab ichs gelassen - jajaja, ich weiss, ich bin ne lusche - aber ich hätte ihm ohnehin nur das zimmer des immer noch seit weihnachten verschollenen mitbewohners anbieten können (die rechnungen!) und das käme mir dann wieder als illoyal und....kinda sick ihmgegenüber vor....so er noch lebt.
