gurken 005 - versuch eines typenüberblicks, aktuelle lage

Hermes schreibt poetisches über s/m und jesus [im aktuellen predigtdienst] – ich sitze nachts vorm kühlschranklicht, nach seelenwärme suchend. jetzt wo der wasserkocher und der toaster weg sind (der mb zieht grad aus, und es gehört alles ihm) komme ich mir entmenscht vor. habe schon, die erwartend im vorheraus nadine angefleht zeitnah ihre küchengeräte (sie hat wiederum vieles doppelt) zu mir zu schaffen, aber die hat es bisher nur ohne diese zu mir geschafft, mir mein gewissen noch schwerer zu machen, da ich handlungslos zusehen muß wie sie keinen nachmieter findet – und den ruin erwarte hier die gesamte miete übernehmen zu müssen, wenigstens für einen monat, was nicht nur ärgerlich sondern unmöglich währe.

indes viele seltsame begegnungen auch mit zweit-schweizern und ähnlichen (schauspieler vom leipziger theater der sich recht freundschaftlich anläßt) - und weiterhinnen
leipziger der am dienstag kommt und telefon bringt und zu burger-king lädt (freiwillig sprach er meine liebste methodische herangehensweise an, zu fuss zum fresstempel und nach hause nehmen, dort essen – sehr passend!)

hatte zwischendurch schon überlegt mir listen zu machen mit mindestens zwei spalten, wo ich bevorstehende treffen eintrage, ein kreuzerl für gefickt und eins für: bloß nich – absagen, nicht mehr melden.

war mir aber alles zu anstrengend. viele rechte herzlein sind leider bedrückend häßlich, o. zumindest für mich nicht in frage kommend – und viele wirklich leckere knusperlis eben bedrückend dumm. ich verfluche dann immer das ich den dümmeren nicht ficken werde – weil das sprichwort so überhaupt nicht stimmt. auch nicht mehr so wichtig – nach sozusagener surrogatbefriedigung pressierts nichtmehr. genaugenommen suche ich auch nichts, nur die anzahl der rückmeldungen läßt mich das manchmal glauben. ich suche einen scheiss. tatsache.

mit dem kleinen dresdner säufer übrigens ausgemacht irgendwann reinen tee oder limonadenabend zu machen, so er mir verspricht nicht mehr so viel zu reden. denn er redet unglaublich viel – und nicht eben erbauliches. es war fast erleichtern ihn endlich im bett zu haben, da war ein wenig schweigsamer. auch er trotz allem ein rechtes herzl – leider keinen sinn fürs dramatische, in all seinem leben, was fast das doppelte des meinen erfaßt hat er eine frau mal ein halbes jahr lang so was wie geliebt. diesen nicht vorhandenen sinn zum drama kann ich nicht ertragen – ich muß eigentlich mindestens umgeben sein von großen halbkrüppeln, pathetisch erschauderten epileptikern, bodenküssern, sümpfekennern – keine winselläppchen – aber grad im zuge dieser gewissen leichtigkeit die einen befällt wenn man eine handvoll ‚verfügbarer’ männer um sich hat bemerkt man wie unwichtig das ist.

übrigens großen spass gehabt als D. anbrachte ich soll doch, wenn ich in der CH weilen würde bei ihm vorbeikommen – würde ich freilich nie, da ich den bei dem er weilt verachte, eine kleine dumme narzistische u.v.a künstlerisch unbegabte künstlersau – der meinem gutsten fleischbrockel und hundibesitzerin eve das herzl so arg gebrochen hat das sie noch heut fast in tränen ausbricht (obwohl glücklichstens neu-liiert) wenn sie nur seinen namen hört. aber zurück zu D. – er meinte der rheinfall sei so herrlich romantisch, das würde sogar er romantisch nennen, na und mit mir erst er würde fast zerlaufen vor romantik – und ich sagte das kann er sich um den arsch buttern (haha, du mein kleiner brando-ersatz!) meine vorstellung von romantik sei es durch einen dunklen wald zu laufen, ihn zu beschimpfen und ihn dann, an einen baum gepresst, mit der größten klinge meines schweizermessers zu bedrohen – woraufhin er meinte das ihm wohl auch nichts lieber als das währe.

das, ja das…sind die momente die ich mag – schon so mancher wurde halbzeuge wie wir uns leidenschaftlich bebrüllten und uns gegenseitig schworen uns blutigst abzumetzeln wenn einer von uns anstalten machte je einen andern zu begehren. und das alles ganz ohne offizielles zusammensein, o. sonstige schwüre – auch hatten wir uns schon ganz real an der gurgel – man möchte meinen wir beide seien italiener – und dumme kinder obendrein, aber was soll ich sagen, diese rüd-zärtliche gewalt die uns beide ausmacht – sind kurz eindeutige zeiches eines lieben herzens *prustz* das darf man nicht als ganz unheilig sehn. und er ist mir auch nicht ganz unheilig. er ist vorbei – aber bisher meine aufwendigste besessenheit – und das be-liebteste stück fleisch in meinem diesbezüglich zumindest mental eher bewegtem leben.

das er gleichzeitig wirklich –alles- falsch gemacht hat was man nur falasch machen kann, und der verfickteste arsch auf des herren grünen rasens ist hat damit genausoviel, wie wenig zu tue.

ansonsten bleibt resümierend aus all den männergeschichten das mir mal wieder ein schweizer der liebste im reigen ist. / ich gab ihn mittlerweile den namen schwarze krähe, da er als töff fahrer auch leicht indianer-affin ist, was ich ja, recht unpeinlich finde, und auch immer irgendwie seit frühster kindheit war. der schweizer sei also die schwarze krähe, wenn wundert wer das sei.
neulich war er auf stiller has konzert, das wunk mir wie schicksal. leider furchtbarer kessel chur, aber alles deutet drauf hin das ich ihnfahr, weil er auch bezahlt, - wie sonst – meine intuition dahingehend untrüglich auch. ein rechtes herzel, wie die meisten männer die katzen haben – unter ihnen konnte ich nie einen schlechten ausmachen
>>D. hatte selbst jahrelang zwei katzen, bis ihm der Tod seiner lieblingskatze das genick brach und er bis heute darüber in trauer versank und nie wieder eine haben konnte, jedoch sah ich ihn einmal mit einer halbjungen katze auf dem arm und hätte ihn benahe besprungen vor rührung und sexueller gier – das war an dem gleichen tag als er mich auf die straße setzte weil ich unpassenderweise zu ihm trampte – und vielleicht war das der grund. aber ich bin generell nicht nachtragend. sicher bin ich bisweilen eine furie, aber ich verdampfe schnell – ich schätze die klare lage, den schlaf und das nichtstun, alles weitere ist mir einfach zu anstrengend>>

na aber dann genug des brabbels – ich widme mich jetzt wieder der fast friedfertig schweigenden halben wohnungsleere und wandle.

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