EDs spass-jugend-situationen
Von: ellendol · 20.03.2005 um 0:54:04 Uhr
da ich kein spassmensch bin sammle ich spass-jugend-situationen.
folgende stammt aus berlin (2003)
denn wir sind big in berlin tonight
da wo alle jugendherbergsträume einst stranden.
wir strandeten dank dgb gewerkschaftorganisation, die wir via dubiose praktika im rahmen eines freiwilligenjahres sozusagen systemunterwandert einzigen waren, in einem klimatisiertem 5-sterne bus.
der vorspann;
was hatte inne gewerkschaft dohn?
"v. a. aber waren wir wohl dort um ver.di die merchandising kaffeeböhnchen, die mit schokolade umhüllten in kleinen beutelchen im schrank rechts unten im großkarton gelagerten, wegzufressen – und uns dabei des eindrucks nicht erwehren zu können die cdu hätte unsere gefräßigen bratzerhalbwuchsleiber zur zersetzung der gewerkschaften angestellt und geködert! (ich erinnere mich gar ari-che dazu benutzen zu wollen im namen ihrer quasi-chefin eine neue bestellung dieser [schokokaffeebohndinger] zu tätigen als sie zur neige gingen. die meinte aber das das budgetloch von 48€ auffallen würde, wenn auch freilich stempel und unterschriften einfach zu fälschen währen)"
dö grobbe
aber ehe ich vom thema abkam: mit der aus 4 verschiedenen schichten zusammengewürfelten halbwuchsgruppe (das alterssegment erstreckte sich von 15-anfang 20) klabauerste man also von Z nach B.
one
es handelte sich um haupt oder abschlusslose anwärter auf den beruf der straßenmeisterei, sprich ungehobelte raue trinkerburschen umme fuffzn die an deutschen autobahnen tote tiere vom mittelstreifen kratzten.
leider hinderte sie ihre artikulationsunfähigkeit nicht im bus laute von sich zu geben, das legte sich dann aber als sie den illegal eingeführten kasten sterni weggezischt hatten. sie verlgten sich aufs rülpsen und schwanzvergleichen, was ungleich wortärmer von statten ging.
a-two
die zweite gruppe stellte azubis aus arbeitsamt, sog. verwaltungsfachangestellte. die meisten abituierten und deswegen umme 18. allesamt wahnsinnig dumm, bieder, weltfremd und nicht müde ihre zu tage tretende verachtung der trinkenden straßenmeister in ihren müden wortschatz zu gießen. zwei blonde jungs unter ihnen. der rest unteremittelschichtwohlstandsverkokelte solariumsbratzen, die sich in affektierte halbkostümchen zwängten. allesamt weissfleckig am arsch, das wußte man auch ohne nachgucken. ihren völligen willen zur anpassung und baldigen tod durch arbeit und fun fun fun willig zu demonstrieren bereit waren. sie wollens mal besser haben als mutti die bein lidl umme ecke putzen muß und die der chef nichtmal rektal hochbumsen würde, zur kassiererin.
dann kam die letzte gruppe, die man anstandshalber noch mal in zwei trennen muß: nämlich, organisierende jugendvertretungshascherln, die sich via zuständigen gewerkschaften in betrieben für rechte der auszubildenen einsetzten.
solche also, die beim kfz-heinz von nebenan einschreiten wenn der meister dem jungen den 10er schlüssel aufs schlüsselbein bollern will.
allesamt solid zehnt- bis zwölftklassengebildet. hörten gerne rockmusik. tranken auch schon mal zur ausnahme gern, aber nicht jede pisse (sterni) sondern eher becks. es gab also ein auskommen.
a-fri-four-five-6-seven-go!
dann waren da wir. die gewissermassen nur so taten als hätte sie mit gewerkschaft zu tun. die einzige die statt abitur eine art ausbildung genossen hatte war ich. freilich wurden wir sowohl von fachfotzen aus auch straßenmeisterbrägen als die linken gesindelz angesehen, die ihnen 3 tage berlin für fuzzig oiros ermöchlicht hatten.
als ob das nich billiger ginge – scheissgewerkschaftabzockerei.
ich leugente trotz aufsichtsanwesenheit der vorsitzenden des dgb bezirks soundo-so-soundso (ex heimatabort) jedoch immer meine irgendwiee gewerkschaftsverbundenheit, was ja auch der wahrheit entsprach, da ich mein praktikum damals mit drogen, sekten und gewalt verbrachte (jugenprävention unter evangelischer dachförsterei)
…freilich, wenn auch unschön zuzugeben, ist mir die ganze arbeiterrechts- und tarifabschlussbagage wenigstens in den unteren kämpferisch nimmermüden bodensätzen in teilen das arg ins herz gewuchert.
der sich seinen lauf bahnende spass am bitteren ende
im zuge der anbiederei an die jugend nahm diese von mir als strammes politikprogramm imaginierte ausflüglein dann jedoch schon in den ersten stunden groteske züge an. man kehrte ein. zu mittach. aber nich irgendwo pommes kommunistisch-weiss auffe hand, sondern: ins hard rock café. freien cheese/ham burger + freies großes getränk für alle.
ich bestand auf den runtisch an dessen gegenüberpappmachésäule die frühneunziger madonna mit den zylindrisch druffgebäbbten titten ging, und dirigierte meine fpj-bützlis mit einem harschen „zu madonnas titten, woll!“ ebendorthin.
von jener weltanschaulich vollkommen falschen rast gibt es sogar ein photo von mir. ich war damals noch schwarzhaarig, trug ein original in den frühen 90ern gefälschtes jack daniels t-shirt in schwarz welches sich von P.s Bruder auf P. und dann an mich vererbet hatte, es klebte also echter metal-schweiss an ihm. an meinem arm baumelte allerlei schnickes, u. a. ein ankh und ringe die ich heut doch lieber am finger trage, wegen verltzungsgefähr und so.
ich beisse in einen burger (cheese natürlich, wenn man ne scheibe cheddar geschenkt bekommt lehnt man sie nicht ab), und der geneigte zuseher könnte meinen ich schaue böse – ist jedoch vielverbreiter irrtum für meine mimik des zufriedenen in sich hineinlächelnden.
ich war in der tat recht glücklich mit zwei drei mich hochangehmen und einigen kuriosen menschen für umme (den für fpj-ler wurde der ‚bildungsausflug’ außer portokasse des fördertopfes bezahlt) nach berlin zu orgeln.
aber um mal nicht die eigentliche spass-jugenderinnerung ins endlose zu ziehen. es handelte sich um einen stehengelassenen einkaufswagen, irgendwo zwischen ‚obe aufe berg’ und alex. wir gingen nach oben. der wagen stand da so. ich nölte, denn der wein war alle, ich war etwas groggy von den tatsächlich vorangegangenen politischen excursionen z.B. völlig idiotisches nuffsteigen in die glaskuppel, runterglotzen und wieder runtersteigen (sich dabei noch von einem wachmann nötigen lassen sie kaputze abzusetzten + verächtlichem blick aufs palituch, das stets treue dienste beim warmhalten meines schwanenhalses leistete!)
…. blitze mich jedoch der wagen an remineszierte ich nie gehabt habende kindheit da ich von drei jahren an auf dem kartoffelfelde rüben stecken mußte in mir und ich schrie: ich setz mich rein und ihr fahrt mich.
keiner außer rené schrie ja, also fuhr rené mich. und da rené derjenige war, der den größten teil des weinchens gegroßmütterkübelt hatte ohne genug kuchen vorgestopft zu haben tat er das mit der begeisterung wie es nur ehemalige zivildienstliestende in bw-parkas eben tun konnten. ich donnterte über den asphalt und stimmte ‚kreuzberger nächte sind lang, aber dann, aber dann kommte kinski mitte wachen an und zerreist die stille, du dumme sau!’ an.
(gut, das war erfunden, - wahrscheinlicher ist das ich das tue was ich bin berlin immer tue, nämlich meine dietrich imitatorenstimme erschallen zu lassen, aufdas die motten sich beim mich umschwirren wie licht niche kopp stoßen, ne!)
das war ja noch angehem. weniger angenehm wurde es dann als man befand, das man die berg wieder runter mußte, richtung ibis-hotel, unzere 3-sterne furzburg die wir so freimütig umme löffel gekloppt bekommen hatten (eine klassenfahrt mit hotel, dass quasi n romantitel für sich!)
da ging der höllenritt los. rené trat auffe stigen und wir holperten los. ich schrie und winselte um gnade, große teile der strecke sind zumindest in meiner erinnerung gepflastert, und zwischen dem eisen des einkaufswagens und meinem zarten arsch befand sich nur die levis und die nicht vorhandene unterbuchse!
rene lachte vergnügt und ließ es sich auch nicht nehmen mich ein zwei mal im kreise zu drehen, wovon einem durchaus speiübel wird, von der blanken angst man würde bei solcher handhabe sicher baldigst aufs straßenparkett kippen, mit wagen und rené im kreuz von der letzten straba kreuzberg überfahren enden….
aber alles ging gut. auf dem photo was oben illuminiert hat der höllenritt gerade angefangen, deswegen wirke ich da noch scheinselbstständig.
für die an udo lindenberg gemahnende gestik mag ich mich hier in aller form entschuldigen.
da ich kein spassmensch bin sammle ich spass-jugend-situationen.
folgende stammt aus berlin (2003)
denn wir sind big in berlin tonight
da wo alle jugendherbergsträume einst stranden.
wir strandeten dank dgb gewerkschaftorganisation, die wir via dubiose praktika im rahmen eines freiwilligenjahres sozusagen systemunterwandert einzigen waren, in einem klimatisiertem 5-sterne bus.
der vorspann;
was hatte inne gewerkschaft dohn?
"v. a. aber waren wir wohl dort um ver.di die merchandising kaffeeböhnchen, die mit schokolade umhüllten in kleinen beutelchen im schrank rechts unten im großkarton gelagerten, wegzufressen – und uns dabei des eindrucks nicht erwehren zu können die cdu hätte unsere gefräßigen bratzerhalbwuchsleiber zur zersetzung der gewerkschaften angestellt und geködert! (ich erinnere mich gar ari-che dazu benutzen zu wollen im namen ihrer quasi-chefin eine neue bestellung dieser [schokokaffeebohndinger] zu tätigen als sie zur neige gingen. die meinte aber das das budgetloch von 48€ auffallen würde, wenn auch freilich stempel und unterschriften einfach zu fälschen währen)"
dö grobbe
aber ehe ich vom thema abkam: mit der aus 4 verschiedenen schichten zusammengewürfelten halbwuchsgruppe (das alterssegment erstreckte sich von 15-anfang 20) klabauerste man also von Z nach B.
one
es handelte sich um haupt oder abschlusslose anwärter auf den beruf der straßenmeisterei, sprich ungehobelte raue trinkerburschen umme fuffzn die an deutschen autobahnen tote tiere vom mittelstreifen kratzten.
leider hinderte sie ihre artikulationsunfähigkeit nicht im bus laute von sich zu geben, das legte sich dann aber als sie den illegal eingeführten kasten sterni weggezischt hatten. sie verlgten sich aufs rülpsen und schwanzvergleichen, was ungleich wortärmer von statten ging.
a-two
die zweite gruppe stellte azubis aus arbeitsamt, sog. verwaltungsfachangestellte. die meisten abituierten und deswegen umme 18. allesamt wahnsinnig dumm, bieder, weltfremd und nicht müde ihre zu tage tretende verachtung der trinkenden straßenmeister in ihren müden wortschatz zu gießen. zwei blonde jungs unter ihnen. der rest unteremittelschichtwohlstandsverkokelte solariumsbratzen, die sich in affektierte halbkostümchen zwängten. allesamt weissfleckig am arsch, das wußte man auch ohne nachgucken. ihren völligen willen zur anpassung und baldigen tod durch arbeit und fun fun fun willig zu demonstrieren bereit waren. sie wollens mal besser haben als mutti die bein lidl umme ecke putzen muß und die der chef nichtmal rektal hochbumsen würde, zur kassiererin.
dann kam die letzte gruppe, die man anstandshalber noch mal in zwei trennen muß: nämlich, organisierende jugendvertretungshascherln, die sich via zuständigen gewerkschaften in betrieben für rechte der auszubildenen einsetzten.
solche also, die beim kfz-heinz von nebenan einschreiten wenn der meister dem jungen den 10er schlüssel aufs schlüsselbein bollern will.
allesamt solid zehnt- bis zwölftklassengebildet. hörten gerne rockmusik. tranken auch schon mal zur ausnahme gern, aber nicht jede pisse (sterni) sondern eher becks. es gab also ein auskommen.
a-fri-four-five-6-seven-go!
dann waren da wir. die gewissermassen nur so taten als hätte sie mit gewerkschaft zu tun. die einzige die statt abitur eine art ausbildung genossen hatte war ich. freilich wurden wir sowohl von fachfotzen aus auch straßenmeisterbrägen als die linken gesindelz angesehen, die ihnen 3 tage berlin für fuzzig oiros ermöchlicht hatten.
als ob das nich billiger ginge – scheissgewerkschaftabzockerei.
ich leugente trotz aufsichtsanwesenheit der vorsitzenden des dgb bezirks soundo-so-soundso (ex heimatabort) jedoch immer meine irgendwiee gewerkschaftsverbundenheit, was ja auch der wahrheit entsprach, da ich mein praktikum damals mit drogen, sekten und gewalt verbrachte (jugenprävention unter evangelischer dachförsterei)
…freilich, wenn auch unschön zuzugeben, ist mir die ganze arbeiterrechts- und tarifabschlussbagage wenigstens in den unteren kämpferisch nimmermüden bodensätzen in teilen das arg ins herz gewuchert.
der sich seinen lauf bahnende spass am bitteren ende
im zuge der anbiederei an die jugend nahm diese von mir als strammes politikprogramm imaginierte ausflüglein dann jedoch schon in den ersten stunden groteske züge an. man kehrte ein. zu mittach. aber nich irgendwo pommes kommunistisch-weiss auffe hand, sondern: ins hard rock café. freien cheese/ham burger + freies großes getränk für alle.
ich bestand auf den runtisch an dessen gegenüberpappmachésäule die frühneunziger madonna mit den zylindrisch druffgebäbbten titten ging, und dirigierte meine fpj-bützlis mit einem harschen „zu madonnas titten, woll!“ ebendorthin.
von jener weltanschaulich vollkommen falschen rast gibt es sogar ein photo von mir. ich war damals noch schwarzhaarig, trug ein original in den frühen 90ern gefälschtes jack daniels t-shirt in schwarz welches sich von P.s Bruder auf P. und dann an mich vererbet hatte, es klebte also echter metal-schweiss an ihm. an meinem arm baumelte allerlei schnickes, u. a. ein ankh und ringe die ich heut doch lieber am finger trage, wegen verltzungsgefähr und so.
ich beisse in einen burger (cheese natürlich, wenn man ne scheibe cheddar geschenkt bekommt lehnt man sie nicht ab), und der geneigte zuseher könnte meinen ich schaue böse – ist jedoch vielverbreiter irrtum für meine mimik des zufriedenen in sich hineinlächelnden.
ich war in der tat recht glücklich mit zwei drei mich hochangehmen und einigen kuriosen menschen für umme (den für fpj-ler wurde der ‚bildungsausflug’ außer portokasse des fördertopfes bezahlt) nach berlin zu orgeln.
aber um mal nicht die eigentliche spass-jugenderinnerung ins endlose zu ziehen. es handelte sich um einen stehengelassenen einkaufswagen, irgendwo zwischen ‚obe aufe berg’ und alex. wir gingen nach oben. der wagen stand da so. ich nölte, denn der wein war alle, ich war etwas groggy von den tatsächlich vorangegangenen politischen excursionen z.B. völlig idiotisches nuffsteigen in die glaskuppel, runterglotzen und wieder runtersteigen (sich dabei noch von einem wachmann nötigen lassen sie kaputze abzusetzten + verächtlichem blick aufs palituch, das stets treue dienste beim warmhalten meines schwanenhalses leistete!)
…. blitze mich jedoch der wagen an remineszierte ich nie gehabt habende kindheit da ich von drei jahren an auf dem kartoffelfelde rüben stecken mußte in mir und ich schrie: ich setz mich rein und ihr fahrt mich.
keiner außer rené schrie ja, also fuhr rené mich. und da rené derjenige war, der den größten teil des weinchens gegroßmütterkübelt hatte ohne genug kuchen vorgestopft zu haben tat er das mit der begeisterung wie es nur ehemalige zivildienstliestende in bw-parkas eben tun konnten. ich donnterte über den asphalt und stimmte ‚kreuzberger nächte sind lang, aber dann, aber dann kommte kinski mitte wachen an und zerreist die stille, du dumme sau!’ an.
(gut, das war erfunden, - wahrscheinlicher ist das ich das tue was ich bin berlin immer tue, nämlich meine dietrich imitatorenstimme erschallen zu lassen, aufdas die motten sich beim mich umschwirren wie licht niche kopp stoßen, ne!)
das war ja noch angehem. weniger angenehm wurde es dann als man befand, das man die berg wieder runter mußte, richtung ibis-hotel, unzere 3-sterne furzburg die wir so freimütig umme löffel gekloppt bekommen hatten (eine klassenfahrt mit hotel, dass quasi n romantitel für sich!)
da ging der höllenritt los. rené trat auffe stigen und wir holperten los. ich schrie und winselte um gnade, große teile der strecke sind zumindest in meiner erinnerung gepflastert, und zwischen dem eisen des einkaufswagens und meinem zarten arsch befand sich nur die levis und die nicht vorhandene unterbuchse!
rene lachte vergnügt und ließ es sich auch nicht nehmen mich ein zwei mal im kreise zu drehen, wovon einem durchaus speiübel wird, von der blanken angst man würde bei solcher handhabe sicher baldigst aufs straßenparkett kippen, mit wagen und rené im kreuz von der letzten straba kreuzberg überfahren enden….
aber alles ging gut. auf dem photo was oben illuminiert hat der höllenritt gerade angefangen, deswegen wirke ich da noch scheinselbstständig.
für die an udo lindenberg gemahnende gestik mag ich mich hier in aller form entschuldigen.
RAS - 2005/07/12 08:34
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