dc 2006-12-14 rev
zu versehrt für eigene worte.
grossmütterchen lesen zu solchen gelegenheiten in der bibel,
ich cioran.
es hilft wirklich, nicht zu sterben - wenn man cioran liesst.
das unerträgl. annehmen, you know.
...und so übermannt uns schrecken, wenn wir mit jedem neuen tage
der gleichen undurchführbaren notwendigkeit gegenüberstehen
diesen tag auszufüllen.
heimatlos im licht, so als wäre die welt soeben in ihren grundfesten erschüttert worden, als hätte das all eben erst sein tagesgestirn ersonnen, fliehen wir die tränen, derer eine einzige gnügen würde, um uns auszubooten aus der zeit.
S. 19 Lehre vom Zerfall, Klett-Cotta 1978
(wobei das 'fliehen wir die tränen' mir ein grammatikal. rätsel bleibt.
es geht darum den 'gegenstand des entzückens zu bewahren' indem man geradenicht weint)
hier übrigens ein kl. aktuelles feature zu cioran vom SWR
man erfährt hier viel erbauliches, zB die mich lang umtreibende frage: wie spricht man den denn aus - fazit: alles geht, deutsch, französisch, rumänisch - c'est wurst!
und: ein misantrophischer philosoph mit guter kindheit und popenvater, samt ungläubiger starkpersönlichkeitsmutter - vergl. hierzu nietzsche ;)
RAS - 2006/12/14 16:18
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