gurken zviel txt
bahnwärter thiel ist viel besser, als ich das immer befürchtet hatte.
es war immer: ok, aufm gynmasium schullektüre, was soll man dazu schon denken. meiden, sei angesagt, oder einfach dankbarkeit.
dankbar, denn jedes buch das in der schule durchgenommen wird, ist einem danach zuwieder. ich schätze gute literatur, hasse aber ihre analyse.
am schlimmsten in der poesie. flammende reden, voller neins, bis zur totalen verweigerung, in einer notenarbeit hatte ich dafür auf mich genommen -
genaugenommen fast ein märtyrer der schrift.
der literatur zuliebe, schrieb ich, weigere ich mich eine schriftl. o. mündl. analyse anzufertigen.
bahnwärter hab ich dann als hörbuch gehört. es katapultiert, wie vieles zurück in die zeit mit ari. mit ari hatte ich nicht soviel gemeinsam. ausser das wir die 20er liebten. und literatur, die etwas zurüklag, aber nicht zusehr. ich war benn (vorm 2 WK), sie war mehr borchert. wir einigten uns in trakl. und wir schrieben beide. wobei ich mich damals auch schon damit abgefunden hatte, das aus mir als schreiber nichts mehr würde.
man hat keinen direkten bezug zur zukunft. es springt dann immer die vergangenheit ein. des jetzt lässt sich schwer er-innern. und viel zu oft die erkenntnis, das man selbst sich - scheinbar - treu bleibt, wärend aus allen, die man mal kannte, etwas anderes wird. die meisten geben ihre persönlichkeit zugunsten einer arbeit auf. das klingt nat. wieder grundsatztreu, wenn man sich vorstellte, es gäbe einen verein derer, die auf kosten der anderen leben. wie man die menschen eben nennt, die auf staatl. hilfen angewiesen sind. dabei ist nat. ein jeder in diesem system nur ein bittsteller. die grössten jene in lohn+brot.
lustig übrigens, gerade jetzt die aktuelle debatte, 'langzeitarbeitslosen' (ab wann ist man das? 2 monate, 2 jahre, 2 jahrzehnte?) das algII um 30% zu kürzen, wenn sie nicht arbeiten. nicht arbeiten. verdammte arbeitslose. arbeiten nicht (äh...hallo? ja sie? nein...ja? naegal...)
die aufregung darüber ist nat. obsolet. ist es doch bereits gesetzl. verankert das nach 2 verstössen, also u.a. ablehnen von arbeitsdienst (achja, heisst wohl 1€ job) auch mal jeglicher anspruch auf jegliche unterstützung erlischt. für wie lang, das ist eigentlich egal, da man zwischenzeitlich obdachlos wird, wohnsitzlos, - wie ist die gesetzeslage, besteht auch noch ohne wohnsitz ein anspruch auf staatl. hilfen, nach ende der sanktion - was ist eine staatsbürgerschaft ohne gültigen personalausweis wert? oder ist der perso ohne wohnsitz etwa noch gültig - und um wieviel ist die suizidrate nach hartz4 eigentlich wirklich angestiegen? fragen, die man sich nicht wirklich stellt. ich bin degeneriert genug zu -wissen- dass ich auf der strasse nicht überleben würde, ich habe schwierigkeiten das mit einem dach über dem kopf zu tun - 3h am tag kann ich immer arbeiten, egal wieviel krank in kopf+glied steckt (calling mr. amtsarzt) - aber lassen wir das, schätzungen von 9/10 bekannten zufolge, bin ich eine dies schon irgendwie packen wird, weil weil weil - ja weil? weil darauf noch nichts in meinem leben darauf hindeutete? weil ich ja noch so jung bin (oh, noch keine 30, ja -das- ist jung? aber nach mehr als einem jahrzehnt existenzangst, nach wieviel suizidversuchen, und nach trotzdem keiner einzigen psycholog. konsultation gilt man als immernochjung? alsob loosertum und soziale unfähigkeit ans alter gebunden wäre. als ob ich plötzlich aufstünde, das fell schüttelte, und sagte, tah - nun hab ich lang genug so getan, als könnte ich das alles nicht, und läge hier nur aus faulheit so rum. oder als wäre ich ernstlich bereit mich medikamentös 'lebensfähiger' machen zu lassen.
nun habe ich durchaus so meine zweifel über die freiheit des willens - wohl aber, bin ich praktisch nicht bereit gesundheitsschädlichkeiten einzugehen, die keinesfalls irgendeiner meiner idealvorstellungen genügen. was meine idealvorstellungen so sind, kann ich schwer sagen, es hat entweder etwas mit liebe oder subjektivem gerechtigkeitsempfinden zu tun. und dem rest des humanistischem krams. dem wohl jeder menschenfeind eher noch, als menschenfreunden verpflichtet ist.
ich habe es ja nie geschafft, allem passiv-aggressivem selbsthass hindurch, mich für abkömmlich für die welt zu halten.
genausowenig, wie ich je der illusion erlag, oder gar den wunsch hatte, für einen menschen wichtig zu sein. im existentiellen sinne. ich sah mich immer als flüchtiges generationsmaskottchen. das von kleingruppen als 'jaja, das war schonne marke' erinnert wird. das ist nicht viel, aber auch mehr als den meisten menschen zuteil wird. ruhmloser ruhm. ein weitergetragener witz. eine geistige unsterblichkeit. zumindest auf die nächsten 20 jahre besehen. wenn die, die mich kannten, solang durchhalten (notiz an mich selbst - unbeding anfangen
vielmehr als der maskottchengedanke spricht übrigens auch nicht als buch publiziert zu werden. ich reibe mir gern einmal, in einer weniger kummervollen stunde, die hände vorm tv-kamin, bei dem gedanken daran, mal ein buch geschrieben zu haben, das niemand kauft. damit lässt sich vortrefflich angeben. ich liebe es, wenn an neuen bekanntschaften bewunderung&mitleid kolumnieren, und das gegenüber überlegt, welchen gesichtsausdruck es nun aufsetzen soll - oft passt er nicht zum nachfolgend gesprochenen, und das freut mich umsomehr. ich habe einen hang zum absurden. ich verkaufe sofort und mehrmals, zu wucherpreisen, alle meine familienmitglieder - für einen schlechten scherz. jederzeit.
gutgut, das liegt auch daran, dass es in der familie niemand gibt den ich betrauern würde.
(merken sie sich gut, mir nie zu sagen: jajaja, aber wenn erstmal....)
1. nachdem ich aus der schule war, habe ich an der schulzeit nie schönes finden können.
die schule ist und bleibt ein erster hort an dem man optimalst mit der dummheit und brutalität von heranwachsenden, jüngeren und erwachsenen bekanntgemacht wird.
das und nichts anderes. dass man das trotzdem überlebt, grösser wird, und daraus hinauswächst, ist ausschliesslich einem selbst, nicht aber der schulumwelt geschuldet (in meinem falle - es gab sicher auch glücklichere fälle, oft hilft es, wenn der schüler, dem lehre angedeiht möglichst empfindungsarm ist)
2. das verhältniss zu den eltern bessert sich, wenn man auszieht
(nein! tut es nicht. alle bleiben die gleichen arschlöcher. ein vorteil ist, das man sich entweder gar nicht mehr sieht - oder eben 3x im jahr, da man finanziell abhängig ist, und man ständig angeflennt wird - und man nie weiss, obs an der senilität liegt oder dem mitleid, dass man meiner unfähigkeit angepasst zu sein, geld zu verdienen, mich fortzupflanzen entgegenbringt - oder an was zum teufel sonst noch)
3. auch die kindheit wird in der rückschau keine zu idealisierende zeit.
es ist und bleibt die gleiche zeit aus verwirrung, angst vor körperlicher und emotionaler gewaltanwendung und allg. zukunftsfürchtigkeit sowie einem zustand immerwährender tagträumerei. wie es heute auch ist. nur das ich von körperlicher gewalt seit der schulzeit und der letzten mutterohrfeige nun solang nicht bedroht bin bis ein nazi/bürger/üblicher jugendl. gewalttäter mich (er)schlägt oder ich einer statistisch erwartbaren ersten vergewaltigung entgegenschaue. autsch.
aber zurück zur vergangenheit, der zeit der bekanntschaft mit ari*
immerhin, um 2002 herum hab ich ein paar anständige zeichnungen vollbracht. ob etwas besteht, das merkt man dann, das man davon ein paar jahre später noch überrascht ist. da gerade kritzelein bei mir immer in einem zustand von geradezu entkörperlichter rage entstehen kann ich mir das zeug gediegen als fremder angucken. nat. nicht ohne kopfschütteln, mit tiefenpsycholog. vermutungen über das sujet-geschmeiss, und was mein seelchen, oder x überichs da geritten haben muss. es lässt sich ja auf einige punkte bringen
- nackte weiber (titten, genitale - auf jedem dritten bild!)
- gucken traumatisiert
- sexuelle akte
- entfremdetes gucken
- amputierte
- kriegsblubb
tja ari....ich hab immer ein bisschen überlegt ob ich mit ihr schlafen will.
scheine aber zu dem schluss gekommen zu sein, das man dinge, über die man nachdenken muss, nicht tun sollte. mit P. hab ich ja auch nie geschlafen. überhaupt bin ich vermutlich viel besser darin mit frauen wirklich einfach nur befreundet zu sein.
* heisst eigentlich ariane.
RAS - 2006/09/08 22:36
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