gurken 45 seinslandschaft: fabrik+bier

sobald ich länger als 4 tage frei habe denke ich an drogen.
ich denke unheinlich viel an drogen. nehme kaum welche, trinke sogar seit ich ephedrin nehme viel weniger -
früher, als ich noch mir einem gewissen taschengeldeinkommen ausgestattet war, welches immerhin 150€ betrug mit denen ich alle lebensunwichtigen annehmlichkeiten monatlich abdecken konnte, und bis heute unerreichtes mass aller dinge ist, trank ich bier.

ich trank sternquell dunkel oder auch bock, also zu jeweils 5,3 oder 6,irgendwass %
die einzelflasche zu 53ct im netto - 8ct inkl. wenn ich mich nicht irre.
das bier selbst wird andauern dlg prämiert und kam aus einer stadt ganz in der nähe.

ich war zufrieden. ich absolvierte das freiwill. polit. jahr zu Z
ich fuhr 30m mit dem rad, schrieb dann und wann, plante den untergang des zwickauer stadtrates (CDU - dominiert) indem ich versuchte wichtige mitglieder mit einer sex-affäre, deren dreh+angelpunkt ich sein sollte zum rücktritt zu zwingen.

ursprünglich suchte ich nur nach einer methode damit klarzukommen das ich mich heftig sexuell von einem mitglied dieser partei angezogen fühlte - zumindest solang bis er begann zu reden.

...und jeden zweiten abend trank ich ca. 3-4 dieser biere.

heute habe ich das gefühl es wäre eine art sommer gewesen, die meiste zeit.
bis auf eine abtreibung undn mässig ernstgemeinte suizidversuche trübte sie nichts - ich befand mich in einem körperlich akzeptablen zustand, hatte weder mit nicht auszuhaltenden schmerzen noch sonstigen menschlichen begleiterscheinungen zu kämpfen - alles in allem war besser als alles an was ich mich seit der kindheit erinnern kann.

allein schon durch die tats. begründet das ich meist nur zum schlafen nach hause kam.

wenn es besonders heiss war lag ich auf stillgelegten bahnschienen herum, weil ich den geruch der holzplanken liebe, und jene spezielle schienen eben die waren auf denen ich schlussendlich schreiber werden wollte. - ich kam 2x zu ihnen zurück. nach abständen einiger jahre.

das erste mal 1999/2000 mit P. - wir beharrten damals auf den status der schweine im weltall - reichlich ungebildet, und trotz dessen noch immer das intelligenteste leben innert 30km unserer jeweiligen bewegungszone. wir hatten 5 schuljahre zugebracht mit furchtbar viel interesselosigkeit, leid - eben allem was talentierte mensch-menschen so aus gesetztesgründen in schulen hält.

ich hatte mich wirklich nur mässig angestrengt einen schulverweis der zur versetzung führte zu erlangen, da es weit und breit nur noch eine andere realschule gab, die ich nicht leiden konnte.

zu meinen mässigen anstrengunen hat auch der einzige mensch beigetragen mit dessen rezensierung ich mit muttern daccord ging. der direx war bei der fdp - und fiel unmittelbar nach unserem doch bestandenem abschlusss vom kirschbaum und starb.
nein,
gestorben war er nicht - nur vom amt zurückgetreten, geplant. in rente. ins amt, wohin auch immer. nur der arm war gebrochen.

als ich es erfuhr dachte ich: verdammt, man hätte viel besser drüber schreiben können, das er starb -

(das kam jetzt nicht rüber, aber ich mochte ihn)

also jener schulabschlusstag war es, an dem schon einigermassen feststand das man keine der prüfungen nennenswert versaut hatte - wir klauten oder kauften kirschen, ich weiss nicht genau - klauen ist wahrscheinlicher, da ich über nicht sonderlich viel taschengeld verfügte, und sassen daso schwitzend, blinzelnd, lallend in der mittagsonne auf den gleisen.

ich murmelte vergangenheit und zukunft beschwörend das aus mir nicht viel mehr zu werden bräuchte und auch werden wird als eben das was ich nun war: staaaaaark verwirrt.
es war dann in etwa auch die geburtszeit des hinternamens.

natürlich war später dann alles so wie ich prophezeite, nämlich das P. in leidlich geordnete verhältnisse fliessen würde, ich aber nicht - und ich ausserdem als erste meine jungfräulichkeit, verlieren würde die ich schon perdefinitionem mit 12 verloren hatte.

ich rechne aus welchen gründen auch immer heute wie damals damit das P. mir irgendwann mitteilen wird sie hätte geheiratet, und zwar so richtig, nicht aus aufenthaltsbestimmungsrechtlichen gründen - und sogar ein kind - und sie besuchte mich dann, oder ich sie - und ich sagte was ich immer sagte, wenn sie mir das kind zum halten anbieten würde; nämlich das ich kinder nicht anfasse.

sie würde natüüüüürlich nicht darüber lachen können, denn davon abgesehen das frischmütter perse humorlos sind, was zu verstehen ist, würde sie sich kaum an mein teerpappdachvergnügen mit engelein erinnern können, was ich recht nah nach schulabschluss hatte. endlich separiert vom angedachten eheman-inspe.

mit wegzug aus der geburtsstadt hatte ich keinen genauen aufenthaltsort mehr. aufenthaltsort meint stillgelegte fabriken, auf deren ziegel und beton die sonne besonders stark scheint.
sowas gibt es nicht in meiner unmittelbaren nähe - die veb strömungswerke werden zu einem riesigen museum ausgebaut und bauarbeiter sind so gewaltbereit wie dort positionierte blockwarte.

wenn ich heute zurückginge gäbe es auch keine aufenthaltsorte. statt zweizylinerspinnerei in wi-ha hat es dort nun einem lidl. das textilwerk in crossen hat, wenn überhaupt, ur noch den turm und das wehr an der mulde.

dort hatte ich gelegen, gelaufen, steine zerklopft, kinder beobachtet die gleiches taten, bier getrunken und v.a. photos gemacht. im kopf und mit apparaten. es war schön, denn es gab niemand sonst da, es war still, gräser, beton, sonne - und so konnte man zumindest in teilen glücklicher trümmerjugendlicher sein.

einmal hatte ich einen webstuhl aus 18irgndwas in museumswürdigem erhaltungszustand entdeckt - das gebäude hatte man, soweit mir bekannt mitsamt demselben in die luft gesprengt. - auf mich hört ja immer keiner, war ohne zweifel einer meiner meistgesagten heimatsätze.

ich war ein klugscheisser par excellance, und das zurecht, denn ich -hatte- ja auch fast immer recht.

so wenig assimiliert ichtatsächlich gesamtgesellschaftlich war - so assimuliert war ich in der mentalität:

ich trank mein bier, und hielt mein maul - war ergo zufrieden. hätte man die suedostwestsachen nicht mit sprachvermögen ausgestattet, mein schlag wäre mir glatt symphatisch.
es wird zuviel gelogen von diesem volk das angeblich freundlich, stark kaffeetrinkend, rechtfleckenherzig sei - das stimmt alles nicht.

aber immerhin hat es eine brauchbare bierbrautradition. herausheben möchte ich hier nur mauritius und eben sternquell.

ich möchte recht gern von ihnen be-sponsoret sein!

hingewiesen sei hier auf einen schweizer der genau diese beiden leidenschaften kolumnieren lässt, und auch aus meinen seinslandschaften photos hat. Beat Hauser.
http://www.sperrzone.net (Industriekulturphotographie)
http://www.cybeer.ch (Brauerreikultur in DDR und CH)
und die fotocommunity-seite: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/25206

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