gurken 46: mutters teesieb mit dem blauen plastikrand
god knows I'm good -
und ich bin irgendwie sicher das Omma, die an Gott glaubt, Gott im Grunde für eine kommunistensau hält, 'soeinen roten' - und "die warn ja die ersten die nochorr wende westaudohos gefohrn sin"
> und ich stell mir dann immer vor wie gott einen zieml. hässlichen dorf fährt, aber das muss man nicht dazusagen - und oft klagt das die kiste ständig kaputtgeht, und omma ihn trotzdem mag. und beklagt, und dann wieder preist.
heute war ich mal wieder beim zahnartzt - bei einer neuen – der kieferorthopädie eingeschlossen, dritten in meinem leben. Man arrangiert sich ja mit dem schmerz.
Die neue textet mich nicht zu, hat, sucht, findet keine zwangsweise parallelen zu ihren kindern (die der vorherigen studierten ‚irgendwie graphikdesign’ – was sehr weit von mir ist – aber als ich bei einer meiner ersten post-spangen sitzungen angab ich sei quasi schriftsteller – da qietschte sie vergnügt, und nicht anderes im leben soll meine aufgabe sein als zahnärtzinnen quietschen zu machen)
Später quietschte sie bei der graphik, obwohl ich mit graphik soviel zu tun habe wie mit ‚webdesign und so’ (im grunde ist es wie immer im leben, auch in einer solchen ausbildung, man tut grauenvollen kram, gibt sich keine mühe, typographisch schlonzt man einfach etwas hin, am besten besoffen - ist mindestens ne 2 drin – versucht man aber all die verbesserungsvorschläge, tips, oder die aufgabenstellung ernstlich zu berücksichtigen – stelle immer wieder fest das ich mich, sobald ich ernsthaft irgendeiner organisierten lernerei hingebe noch viel weniger ahnung von irgendwas habe als je zuvor. Ja, ich verliere talente regelrecht durch ausbildung)
So alzoe war ich Frau Scharf, der ersten nach der Kieferorthopädin, treu weil muttern gegen mein wissen und meine phobie einfach so termine machte, zu denen ich dann ‚musste’ - und weil sie geschmackvolle brillen trug, und ein schönes makeup, nämlich grünlich, dezent was sehr fein zu ihrem rostroten haar passte.
Aber sie zitterte! Nur ein bisschen. Ich liess mir nie ein Spritze geben, aus angst vor Spritzen und ertrug ihr ‚ohhh tapfer tapfer – aber die stelle wo der nerv is, is gleich vorbei’
Die Neue zittern nicht, sie arbeitet wie eine pfärdin, robust, nicht zitternd – handwerklich. Die zahnartzhelferin saugt immer an der richtigen stelle weg – und lächelt einem ins maul – das irritiert – hilft dann aber – selbst mir, der lächelnden menschen tief misstraut.
Die Neue ist Fisch – ohne Scharf – aber nicht dieser grandiose Kalauer rotierte während der behandlung in meinem hirn sondern OHHHH MAAAAANDY, lalalalalalaaaalaaaala OHHHHH MÄÄÄÄÄÄÄHNDY – weil dort hitradiortl lief
(nadine hatte später einen termin, und da gabs immerhin schon geflügelpest!)
Überhaupt, menschen! Tah! Menschen! - so was rufe ich oft aus – empörterstaunt. Ich war ja neulich auf dieser veranstaltung, bei der nun auch sachdienlichermassen menschen waren, viele menschen – sie standen und sassen herum, tranken und unterhielten sich miteinander, wie es die sache von menschen nun so ist. Manchmal lief ein hund zwischendrin und guckte.
Ich sass die meiste zeit an der bar, und schaltete abwechelnd ein ohr aus und erhielt ein lustiges summen aus dem erzählbrei – wie eine rückwärtsgespielte platte hörte sich das an – auch so ein grund ansammlungen mit sprechmenschen zu meiden, irgendwann gleitet man hinein und es mach tur ooochtraktrakschnarrrrfaaattttschiertiktiklurpff – zwischendurch lachen manche, oder gestühl macht geräusch.
Mir war schlecht von schinkennudeln – dachte ich meine –röllchen. Immerhin haben mich die röllchen wohl vor schlimmerem bewahrt, auch wenn ich bis heute nicht weiss was das schwarze im Porcellan war. Vielleicht angebrannter Blätterteig? Als ich geboren wurde kotze ich dann. 3x – es dauerte lang wie immer, es war ein resultat aus zwei grossen, innerer ruhefriedengelassenheit (na, was auch immer) und einem fast zuenden kleinen. Man schwankte.
Nie hatte es mir bei jenem adhäsieven tun danach besssergehen wollen, nie wirklich, die welt drehte sich weiter, sehr entgegeben meiner vorstellungen, einfachso.
Diesmal wurde ich mit kamille-minztee und natrontablette gefüttert – und war danach sogar in der lage ein butterbrot zu essen.
Das butterbrot ist jetzt übrigens hart.
Eben rief noch Oma hat – ich musste ja zuvor irgendwie erklären wieso ich zu meinem Geburtstag nicht anwesend sein würde – also erzählte ich irgendwas von Berlin und Schriftsteller (sachen mit blogdings sind zu kplizirt zu erklären, weil so mitne internet, und so…)
Und das ich dann da eben wäre, weil ja auch schreibend.
Ob irgendwas rausgepsrungen sei, dabei, bei der Sache, denn Oma ist didaktisch sachorientiertes handeln gewöhnt, als ex deutschlehrerin grundstufe kann sie zwar keine geraden satz artikulieren, nor schreiben – aber sie kann fragen ob bei den dingen die man so tut etwas herauskommt, weil immer etwas herauskommt, und wenn es die wurst ist.
Bei dem Kind kommt nie etwas heraus – auch wenn ich kurz überlegte zur Abwechslung mal mein Leben auf Lügen auzubaun, das müsse man ja auch mal tun, als Erwachsener…dachte ich, wie gesagt kurz – und wollte schon etwas murmeln wie
Suhrkamp –
Aber suhrkamp kennt Oma ja nich – ihre nächste Frage wäre die nach der Bezahlung gewesen, da währe es schon schwierig geworden, hätte wohl weiter gemurmelt:
Nicht absehbar, dauert, texte aussuchen, lektorat, dauer….drucken….dauert…..verkaufszahlen – und dann etwas deutlicher Stipendium (ville mit italienisch klingendem namen!)
Jahahaha, so ein Stipendium – meine Oma wäre am Anfang begeistert, dann fiele ihr aber wohl auf das so etwas fast schlimmer als HartzIV ist – auf staatskosten in einem staatsbestimmten Kasterl hocken und was fabrizieren, für 6 monate, oder ein jahr – miete und essenspauschale gibbat.
Na, die Familie gibt sich ja immer noch betont optimistisch – mit das würde schon, bald werden sie eher schreien, wie jahre zuvor schon, das MÜSSE ja irgendwann man WERDEN mit mir, denn DAS KÖNNE JA NICHT SEIN.
Mich persönlich überrascht meine untauglichkeit nicht, noch kümmert sie mich an guten tagen ernstlich, es ist das woraus der schreiber ist, untauglichkeit, weltfremdheit und einsamkeit – dessen bin ich mir sicher – und ich habe ja auch bis heute nieeeheeeeemals BEREUHT, wie prophezeit, das ich in der wiese lag, in einer aushäusigen wiese, da mit das zuhause verboten worden wäre, wegen baldigem prüfbeginns – also das ich nun da lag mit der zerschraddelten reclamheftchen (vom herrn schmidt, aus dem haus des buches, welche die erste richtig grosse buchhandlung in Z war, welche just in jenem sommer eröffnete, herr schmidt war immer oben bei den philosphen, und herr schmidt trägt levis*), das blau der jeans färbte ab aufs gelb - und war dans l’infer.
Das kommt mir heut noch als das anständigste vor was man bei einem drohenden hauptschulabschluss tun kann - und eine anständigkeit ist ja wichtig, wenn man sonst nichts kann – und mit dieser herkunft – gleich 3x.
Hihi.
*man lebt ja von repetition – das ist die erziehung des publikums – auch zieml. didaktisch, finnich…
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achja, was jetzt genau mit dem teesieb war weiss ich auch nicht mehr, die kurve is nichmehr zu kriegen...
und ich bin irgendwie sicher das Omma, die an Gott glaubt, Gott im Grunde für eine kommunistensau hält, 'soeinen roten' - und "die warn ja die ersten die nochorr wende westaudohos gefohrn sin"
> und ich stell mir dann immer vor wie gott einen zieml. hässlichen dorf fährt, aber das muss man nicht dazusagen - und oft klagt das die kiste ständig kaputtgeht, und omma ihn trotzdem mag. und beklagt, und dann wieder preist.
heute war ich mal wieder beim zahnartzt - bei einer neuen – der kieferorthopädie eingeschlossen, dritten in meinem leben. Man arrangiert sich ja mit dem schmerz.
Die neue textet mich nicht zu, hat, sucht, findet keine zwangsweise parallelen zu ihren kindern (die der vorherigen studierten ‚irgendwie graphikdesign’ – was sehr weit von mir ist – aber als ich bei einer meiner ersten post-spangen sitzungen angab ich sei quasi schriftsteller – da qietschte sie vergnügt, und nicht anderes im leben soll meine aufgabe sein als zahnärtzinnen quietschen zu machen)
Später quietschte sie bei der graphik, obwohl ich mit graphik soviel zu tun habe wie mit ‚webdesign und so’ (im grunde ist es wie immer im leben, auch in einer solchen ausbildung, man tut grauenvollen kram, gibt sich keine mühe, typographisch schlonzt man einfach etwas hin, am besten besoffen - ist mindestens ne 2 drin – versucht man aber all die verbesserungsvorschläge, tips, oder die aufgabenstellung ernstlich zu berücksichtigen – stelle immer wieder fest das ich mich, sobald ich ernsthaft irgendeiner organisierten lernerei hingebe noch viel weniger ahnung von irgendwas habe als je zuvor. Ja, ich verliere talente regelrecht durch ausbildung)
So alzoe war ich Frau Scharf, der ersten nach der Kieferorthopädin, treu weil muttern gegen mein wissen und meine phobie einfach so termine machte, zu denen ich dann ‚musste’ - und weil sie geschmackvolle brillen trug, und ein schönes makeup, nämlich grünlich, dezent was sehr fein zu ihrem rostroten haar passte.
Aber sie zitterte! Nur ein bisschen. Ich liess mir nie ein Spritze geben, aus angst vor Spritzen und ertrug ihr ‚ohhh tapfer tapfer – aber die stelle wo der nerv is, is gleich vorbei’
Die Neue zittern nicht, sie arbeitet wie eine pfärdin, robust, nicht zitternd – handwerklich. Die zahnartzhelferin saugt immer an der richtigen stelle weg – und lächelt einem ins maul – das irritiert – hilft dann aber – selbst mir, der lächelnden menschen tief misstraut.
Die Neue ist Fisch – ohne Scharf – aber nicht dieser grandiose Kalauer rotierte während der behandlung in meinem hirn sondern OHHHH MAAAAANDY, lalalalalalaaaalaaaala OHHHHH MÄÄÄÄÄÄÄHNDY – weil dort hitradiortl lief
(nadine hatte später einen termin, und da gabs immerhin schon geflügelpest!)
Überhaupt, menschen! Tah! Menschen! - so was rufe ich oft aus – empörterstaunt. Ich war ja neulich auf dieser veranstaltung, bei der nun auch sachdienlichermassen menschen waren, viele menschen – sie standen und sassen herum, tranken und unterhielten sich miteinander, wie es die sache von menschen nun so ist. Manchmal lief ein hund zwischendrin und guckte.
Ich sass die meiste zeit an der bar, und schaltete abwechelnd ein ohr aus und erhielt ein lustiges summen aus dem erzählbrei – wie eine rückwärtsgespielte platte hörte sich das an – auch so ein grund ansammlungen mit sprechmenschen zu meiden, irgendwann gleitet man hinein und es mach tur ooochtraktrakschnarrrrfaaattttschiertiktiklurpff – zwischendurch lachen manche, oder gestühl macht geräusch.
Mir war schlecht von schinkennudeln – dachte ich meine –röllchen. Immerhin haben mich die röllchen wohl vor schlimmerem bewahrt, auch wenn ich bis heute nicht weiss was das schwarze im Porcellan war. Vielleicht angebrannter Blätterteig? Als ich geboren wurde kotze ich dann. 3x – es dauerte lang wie immer, es war ein resultat aus zwei grossen, innerer ruhefriedengelassenheit (na, was auch immer) und einem fast zuenden kleinen. Man schwankte.
Nie hatte es mir bei jenem adhäsieven tun danach besssergehen wollen, nie wirklich, die welt drehte sich weiter, sehr entgegeben meiner vorstellungen, einfachso.
Diesmal wurde ich mit kamille-minztee und natrontablette gefüttert – und war danach sogar in der lage ein butterbrot zu essen.
Das butterbrot ist jetzt übrigens hart.
Eben rief noch Oma hat – ich musste ja zuvor irgendwie erklären wieso ich zu meinem Geburtstag nicht anwesend sein würde – also erzählte ich irgendwas von Berlin und Schriftsteller (sachen mit blogdings sind zu kplizirt zu erklären, weil so mitne internet, und so…)
Und das ich dann da eben wäre, weil ja auch schreibend.
Ob irgendwas rausgepsrungen sei, dabei, bei der Sache, denn Oma ist didaktisch sachorientiertes handeln gewöhnt, als ex deutschlehrerin grundstufe kann sie zwar keine geraden satz artikulieren, nor schreiben – aber sie kann fragen ob bei den dingen die man so tut etwas herauskommt, weil immer etwas herauskommt, und wenn es die wurst ist.
Bei dem Kind kommt nie etwas heraus – auch wenn ich kurz überlegte zur Abwechslung mal mein Leben auf Lügen auzubaun, das müsse man ja auch mal tun, als Erwachsener…dachte ich, wie gesagt kurz – und wollte schon etwas murmeln wie
Suhrkamp –
Aber suhrkamp kennt Oma ja nich – ihre nächste Frage wäre die nach der Bezahlung gewesen, da währe es schon schwierig geworden, hätte wohl weiter gemurmelt:
Nicht absehbar, dauert, texte aussuchen, lektorat, dauer….drucken….dauert…..verkaufszahlen – und dann etwas deutlicher Stipendium (ville mit italienisch klingendem namen!)
Jahahaha, so ein Stipendium – meine Oma wäre am Anfang begeistert, dann fiele ihr aber wohl auf das so etwas fast schlimmer als HartzIV ist – auf staatskosten in einem staatsbestimmten Kasterl hocken und was fabrizieren, für 6 monate, oder ein jahr – miete und essenspauschale gibbat.
Na, die Familie gibt sich ja immer noch betont optimistisch – mit das würde schon, bald werden sie eher schreien, wie jahre zuvor schon, das MÜSSE ja irgendwann man WERDEN mit mir, denn DAS KÖNNE JA NICHT SEIN.
Mich persönlich überrascht meine untauglichkeit nicht, noch kümmert sie mich an guten tagen ernstlich, es ist das woraus der schreiber ist, untauglichkeit, weltfremdheit und einsamkeit – dessen bin ich mir sicher – und ich habe ja auch bis heute nieeeheeeeemals BEREUHT, wie prophezeit, das ich in der wiese lag, in einer aushäusigen wiese, da mit das zuhause verboten worden wäre, wegen baldigem prüfbeginns – also das ich nun da lag mit der zerschraddelten reclamheftchen (vom herrn schmidt, aus dem haus des buches, welche die erste richtig grosse buchhandlung in Z war, welche just in jenem sommer eröffnete, herr schmidt war immer oben bei den philosphen, und herr schmidt trägt levis*), das blau der jeans färbte ab aufs gelb - und war dans l’infer.
Das kommt mir heut noch als das anständigste vor was man bei einem drohenden hauptschulabschluss tun kann - und eine anständigkeit ist ja wichtig, wenn man sonst nichts kann – und mit dieser herkunft – gleich 3x.
Hihi.
*man lebt ja von repetition – das ist die erziehung des publikums – auch zieml. didaktisch, finnich…
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achja, was jetzt genau mit dem teesieb war weiss ich auch nicht mehr, die kurve is nichmehr zu kriegen...
RAS - 2006/04/05 22:59