gurken 019 elendsfläschbeck
so, nun mal wieder ganz neue schmerzerfahrungen in der nimmermüden schmerzdimension - ganz heikel angedatscht von grossem wahnsinniger wanddurchfahrender wortlosigkeit rolle ich mich mal wieder im elend in den teppich - und das mit hausstaubmilbenallergie, so sie existiert - exitus, plötzlichen meinerselbst+welt harrend heule ich lauthals mit schmerzverzerrter fresse und male nebenher unglücklich und gut aussehende junge zornige männer die sich an brando anlehnen, im rausch spucke ich meinen bildschirm voll, heule in die raufasertapete und sehe zu wie das wasser die tünche von den wänden in mein ohelendes gesicht tuscht - ich bin so alpinaweiss vor liebeschmerz, nur götter können diesen farbstich ermessen - jder belichtungssmesser schlägert besinnungslos aus vor mir - nichtmal richterskalen tausender welten magen das auch nur mit ihren phallispitzen zu deuteln was ich -
aber lassen wir das: kurzum, ich leide gewaltig unter der liebe, das ist nicht neu - neu ist nur, das der schmerz dessen so derartig viele facetten hat, wies stellungen im kamasutra gibt -und wie ich meilenweit longdongsilverartig übeer schmerz und teufel erhaben / unterdrückt fallsteige wie nur irgendwas - die perfekte antipode meiner selbst und nichtmal ne japanische oper oder/und david bowie könnten mit vergleichbaren aufwarten wie ich schreie wenn ich falle, wenn ich steige.
[das schöne am sterben, ist, das ich dichten kann dabei, ich komme mir dann vor wie bambi, aber das ist nur die krebshülle - ich sehe aus wie ein sehr zerdellter boxer in halbfrauengestalt, auch ein schicksal - wenn auch nicht mit hungerleidendemkindinafrika verlgeichbar, aber annährungsbedürftig in der offenbarung)
aber, das soll eigentlich nicht das thema sein - sondern die folgende kleine aufzeichnung vom heutigen nachmittag, als die welt insofern in ordnung war, da sich auf meinem bildschirm schwerbehaarte mittelschwergewichte mit cockringen sexuell balgten.
::::::::::::::
heute möchte ich mich mal wieder erinnern, der krankenbericht muß warten – es handelt sich meinen ersten vermutungen nach eh um was völlig unspektakuläres, ja nicht zu sagen banales (meine hausstaubmilben, bäääää – dabei war ich stets bekannt als dreckfresser feinster sorte – und ein verfechter von bisserl dreck schadet nichts > komme drauf da ich ausgerechnet aus dem schlaf mit pusteln erwache, kann aber auch sein das der sandmann neuerdings statt weißem pulver milbenscheisse ins sanderl mischt, die sau!)
also, ich erinnere mich folgendermaßen, es war kurz nach dem freiwilligenjahr – aus irgendwelchen neuen gesetzesgründen mußte ich mich beim arbeitsamt melden, denn ich tat nichts – ehe ich michs versah wurde ich plötzlich, quasi widerwillen zum arbeitslosengeldempfänger – mein monatliches einkommen betrug gemessen am vorherigen ersten und bisher regulären letzten arbeitsjahr in meinem leben ganze 80€ - aus jenem grunde mußte ich mich also auch ‚ausbildungssuchend’ melden – das alles wollte ich gar nicht, denn ich suchte ja nix, sondern hatte schon gefunden, und wollte bis zum beginne des nächsten schuljahres ein jahr lang nix machen.
aber einfach so nix machen ging nicht – so der staatsmacht wehrlos unterworfen wurde ich monat für monat in die anstalt zitiert und dazu angehalten mir die absurdesten jobs zu krallen. man schickte mich in die studentenjobvermittlung, wobei ich bereits zuvor anmerkte das sei keine geeignete idee, da ich nichtmal über den anflug von student, nämlich ein abitur verfüge, promt wies man mich milde lächelnd versorgt mit ein paar konzert-und-vernstaltungsangeboten versorgt ab. ich rief an paar an – doch die wollten immascheine haben, die ich natürlich als non-student nicht hatte. tja. später lancierte ich mich und meinen marktwert als fast-fremdsprachensekretärin (man bedenke das mein durchschnitt kein schlechter war, und ich in der abschlussprüfung –wirklich nur- im fache stenographie durchfiel) in einer zeitarbeitsfirma. auch hier mildes lächeln und gegen meinem willen festhalten meiner personalausweisnummer.
doch von den pre-hartz4-gängelein und drohgebärden gegenüber einem so harmlos stupidem menschlein wie mir einmal abgesehen war mir doch die allererste begegnung die schmunzelnerregenste. es ging darum, versteh es wer will, das ich mich nicht als arbeits, sondern als ausbildungssuchend melden mußte. dazu war ein besuch im biz nötig, um mit meinem jugendlichen alter und lebensgeschichte das bild einer auszubildenen zu erwecken – so jedenfalls meine schlussfolgerung – also tuckerte ich vom amt zum biz – keine kongruenten öffnungszeiten, einige tage später versuchte ich es erneut ….
eine schlange wie beim arzt, gespickt mit haupt- und realschulabsolventen denen man dies ansah. ich keuchte, die pickelnden klimperten auf ihren moppedhelmen und handys und schwitzen sich in ihre buffaloschuhe und steppjacken. ich hoffte inständig sie waren sich ihrer eigenen redundanz bewußt - doch wie sollte es anders sein, sie waren es nicht.
jahrelange elterliches falschvorleben vom sinne und zwecke des arbeitenden menschen hatte sich stümpfigst gemacht, und so hörte ich einen zornig vor eigenscham und fehlender sprachmacht möffenden 15-jährigen durch die milchglastür
„Isch bin vielleischd nisch indellegänt, also dumm – ober isch gann anpaggen, ich gann arbeiten, baun!“
und keuchte erneut in mein hartschalenplastiksitzchen, rimbaud lesend.
endlich war ich an der reihe.
der stuhl vor dem herrn war noch ganz jugendschweissnass. ich war 17 oder 18 und fühlte mich im vergleich zu jenen die mit in der reihe saßen plötzlich wie eine bank-azubine im dritten jahr. ich lächelte in den sonnigen herbstvormittag – der mensch vor mir blätterte so was wie meine akte durch und fragte was ich hier wollte – ich hätte keine ahnung, das sei eine gute frage, man hätte mich hergeschickt, weil ich mich ausbildungssuchend zu melden hätte, nicht arbeitssuchend, und das ginge nur hier – aber ich täte beides nicht, sondern wolle nur ein jahr ausspannen.
das ginge freilich nicht – und wenn ich einmal da sei, solle ich ihm doch gleich mal erzählen was ich mir so vorstelle.
nunja, künstler sei ich – hm-aha –das geht aber nicht. das ging in der ddr, da mußte man einen künstlerschein machen und wenn man den bestand war man künstler.
ich sagte dem herrn er irre sich, mein sei künstler vom augenblicke an wo man es sage und so meine. ein beispiel mit fettecken, blut und scheisse á nitsch und beuys sparte ich mir, den ich spürte in meiner instinktiv-emphatischen art das er dafür kein verständniss haben würde.
hmhm
was ich denn so mache.
oooooch. alles so. zeichnen, bilddesign, photographie –
da stoppte er mich – jaja, auch er sei ein hobbyphotograph –
aber das würde er freilich nicht als, nunja, kunst bezeichnen –
tja, wie sich die menschen doch unähnlich sind –
mit was ich denn photographierte –
damals noch mit einer canon prima super knipse bewaffnet – forschte ich ernsthaft den tiefen Zs nach – und war in großer offensichtlichkeit recht kurz vor dem kauf der 50/50 hure, wie ich meine olympus c5050 später nennen sollte – meiner ersten digitalkamera. keine spiegelreflex aber immerhin höhere kompaklasse mit hübschen lichtstarken objektiv und einem zoom der laute als eure alle grosmütter beim schnarchen war.
dann hielt er mir einen vortrag das das mit den digitalkameras ja alles schon und gut sei, jedoch ncihts mit photographie zu tun habe – und mir schon klar sein müsse das solche aufnahmen nie an die qualität eines ‚echten’ photos herankämen –
ich verneinte entschieden, er verschlafe die entwicklung.
das war ihm egal – er hatte mich ja am ausbildungswickel – ob ich mir denn eine solche ausbildung vorstellen könne – mal von der tatsache abgesehen das es deutschlandweit – er klickte am PC jedes jahr etwa 12 freie stellen gäbe die aber aus gründen (gründen?) nur zur hälfte besetzt werden – eher schon photolaborant, und auch da sähe es nicht gut….
NEIN. könnte ich nicht. ich bin kein mensch fürs duale system.
was das nun wieder heiße – nix heiße das, außer das ich mir eine solche ausbildung nicht vorstellen könne – warum?
darum!
ich hatte weder mit technik noch chemie was am hut – das ist bis heute so geblieben und trotz meiner theoretisch praktischen annährung an das thema bin ich froh wenn ich schaffe ein objektiv binnen 20min wechseln zu können.
heute möchte ich mich mal wieder erinnern, der krankenbericht muß warten – es handelt sich meinen ersten vermutungen nach eh um was völlig unspektakuläres, ja nicht zu sagen banales (meine hausstaubmilben, bäääää – dabei war ich stets bekannt als dreckfresser feinster sorte – und ein verfechter von bisserl dreck schadet nichts > komme drauf da ich ausgerechnet aus dem schlaf mit pusteln erwache, kann aber auch sein das der sandmann neuerdings statt weißem pulver milbenscheisse ins sanderl mischt, die sau!)
also, ich erinnere mich folgendermaßen, es war kurz nach dem freiwilligenjahr – aus irgendwelchen neuen gesetzesgründen mußte ich mich beim arbeitsamt melden, denn ich tat nichts – ehe ich michs versah wurde ich plötzlich, quasi widerwillen zum arbeitslosengeldempfänger – mein monatliches einkommen betrug gemessen am vorherigen, ersten, und bisher regulären letzten arbeitsjahr in meinem leben ganze 80€ - aus jenem grunde mußte ich mich also auch ‚ausbildungssuchend’ melden – das alles wollte ich gar nicht, denn ich suchte ja nix, sondern hatte schon gefunden, und wollte bis zum beginne des nächsten schuljahres ein jahr lang nichts tun.
aber einfach so nix machen ging nicht – so der staatsmacht wehrlos unterworfen wurde ich monat für monat in die anstalt zitiert und dazu angehalten mir die absurdesten jobs zu krallen. man schickte mich in die studentenjobvermittlung, wobei ich bereits zuvor anmerkte das sei keine geeignete idee, da ich nichtmal über den anflug von student, nämlich ein abitur verfüge, promt wies man mich milde lächelnd versorgt mit ein paar konzert-und-vernstaltungsangeboten ab. ich rief an paar an – doch die wollten immascheine haben, die ich natürlich als non-student nicht hatte. tja. später lancierte ich mich und meinen marktwert als fast-fremdsprachensekretärin (man bedenke das mein durchschnitt kein schlechter war, und ich in der abschlussprüfung –wirklich nur- im fache stenographie durchfiel) in einer zeitarbeitsfirma. auch hier mildes lächeln und gegen meinem willen festhalten meiner personalausweisnummer.
doch von den pre-hartz4-gängelein und drohgebärden gegenüber einem so harmlos stupidem menschlein wie mir einmal abgesehen, war mir doch die allererste begegnung die schmunzelnerregenste. es ging darum, versteh es wer will, das ich mich nicht als arbeits-, sondern als ausbildungssuchend melden mußte. dazu war ein besuch im BIZ nötig, um mit meinem jugendlichen alter und lebensgeschichte den eindruck einer auszubildenen zu erwecken – so jedenfalls meine schlussfolgerung – also tuckerte ich vom amt zum biz – keine kongruenten öffnungszeiten, einige tage später versuchte ich es erneut ….
eine schlange wie beim arzt, gespickt mit haupt- und realschulabsolventen denen man dies ansah. ich keuchte, die pickelnden klimperten auf ihren moppedhelmen und handys und schwitzen sich in ihre buffaloschuhe und steppjacken. ich hoffte inständig sie waren sich ihrer eigenen redundanz bewußt - doch wie sollte es anders sein, - sie waren es nicht.
jahrelanges elterliches falschvorleben vom sinne und zwecke des arbeitenden menschen hatte sie stümpfigst gemacht, und so hörte ich einen zornig vor eigenscham und fehlender sprachmacht möffenden 15-jährigen durch die milchglastür:
„Isch bin vielleischd nisch indellegänt, also dumm – ober isch gann anpaggen, ich gann arbeiten, baun!“
und keuchte erneut in mein hartschalenplastiksitzchen, rimbaud lesend.
endlich war ich an der reihe.
der stuhl vor dem herrn war noch ganz jugendschweissnass. ich war 17 oder 18 und fühlte mich im vergleich zu jenen die mit in der reihe saßen plötzlich wie eine bank-azubine im dritten jahr. ich lächelte in den sonnigen herbstvormittag – der mensch vor mir blätterte so was wie meine akte durch und fragte was ich hier wollte – ich hätte keine ahnung, das sei eine gute frage, man hätte mich hergeschickt, weil ich mich ausbildungssuchend zu melden hätte, nicht arbeitssuchend, und das ginge nur hier – aber ich täte beides nicht, sondern wolle nur ein jahr ausspannen.
das ginge freilich nicht – und wenn ich einmal da sei, solle ich ihm doch gleich mal erzählen was ich mir so vorstelle.
nunja, künstler sei ich – hm-aha –das geht aber nicht. das ging in der ddr, da mußte man einen künstlerschein machen und wenn man den bestand war man künstler.
ich sagte dem herrn er irre sich, mein sei künstler vom augenblicke an wo man es sage und so meine. ein beispiel mit fettecken, blut und scheisse á nitsch und beuys sparte ich mir, den ich spürte in meiner instinktiv-emphatischen art das er dafür kein verständniss haben würde.
hmhm
was ich denn so mache.
oooooch. alles so. zeichnen, bilddesign, photographie –
da stoppte er mich – jaja, auch er sei ein hobbyphotograph –
aber das würde er freilich nicht als, nunja, kunst bezeichnen –
tja, wie sich die menschen doch unähnlich sind –
mit was ich denn photographierte –
damals noch mit einer canon prima super knipse bewaffnet – forschte ich ernsthaft den tiefen Zs nach – und war in großer offensichtlichkeit recht kurz vor dem kauf der 50/50 hure, wie ich meine olympus c5050 später nennen sollte – meiner ersten digitalkamera. keine spiegelreflex aber immerhin höhere kompaklasse mit hübschen lichtstarken objektiv und einem zoom der laute als eure alle grosmütter beim schnarchen war.
dann hielt er mir einen vortrag das das mit den digitalkameras ja alles schon und gut sei, jedoch ncihts mit photographie zu tun habe – und mir schon klar sein müsse das solche aufnahmen nie an die qualität eines ‚echten’ photos herankämen –
ich verneinte entschieden, er verschlafe die entwicklung.
das war ihm egal – er hatte mich ja am ausbildungswickel – ob ich mir denn eine solche ausbildung vorstellen könne – mal von der tatsache abgesehen das es deutschlandweit – er klickte am PC jedes jahr etwa 12 freie stellen gäbe die aber aus gründen (gründen?) nur zur hälfte besetzt werden – eher schon photolaborant, und auch da sähe es nicht gut….
NEIN. könnte ich nicht. ich bin kein mensch fürs duale system.
was das nun wieder heiße – nix heiße das, außer das ich mir eine solche ausbildung nicht vorstellen könne – warum?
darum!
ich hatte weder mit technik noch chemie was am hut – das ist bis heute so geblieben und trotz meiner theoretisch praktischen annährung an das thema bin ich froh wenn ich schaffe ein objektiv binnen 20min wechseln zu können.
aber lassen wir das: kurzum, ich leide gewaltig unter der liebe, das ist nicht neu - neu ist nur, das der schmerz dessen so derartig viele facetten hat, wies stellungen im kamasutra gibt -und wie ich meilenweit longdongsilverartig übeer schmerz und teufel erhaben / unterdrückt fallsteige wie nur irgendwas - die perfekte antipode meiner selbst und nichtmal ne japanische oper oder/und david bowie könnten mit vergleichbaren aufwarten wie ich schreie wenn ich falle, wenn ich steige.
[das schöne am sterben, ist, das ich dichten kann dabei, ich komme mir dann vor wie bambi, aber das ist nur die krebshülle - ich sehe aus wie ein sehr zerdellter boxer in halbfrauengestalt, auch ein schicksal - wenn auch nicht mit hungerleidendemkindinafrika verlgeichbar, aber annährungsbedürftig in der offenbarung)
aber, das soll eigentlich nicht das thema sein - sondern die folgende kleine aufzeichnung vom heutigen nachmittag, als die welt insofern in ordnung war, da sich auf meinem bildschirm schwerbehaarte mittelschwergewichte mit cockringen sexuell balgten.
::::::::::::::
heute möchte ich mich mal wieder erinnern, der krankenbericht muß warten – es handelt sich meinen ersten vermutungen nach eh um was völlig unspektakuläres, ja nicht zu sagen banales (meine hausstaubmilben, bäääää – dabei war ich stets bekannt als dreckfresser feinster sorte – und ein verfechter von bisserl dreck schadet nichts > komme drauf da ich ausgerechnet aus dem schlaf mit pusteln erwache, kann aber auch sein das der sandmann neuerdings statt weißem pulver milbenscheisse ins sanderl mischt, die sau!)
also, ich erinnere mich folgendermaßen, es war kurz nach dem freiwilligenjahr – aus irgendwelchen neuen gesetzesgründen mußte ich mich beim arbeitsamt melden, denn ich tat nichts – ehe ich michs versah wurde ich plötzlich, quasi widerwillen zum arbeitslosengeldempfänger – mein monatliches einkommen betrug gemessen am vorherigen ersten und bisher regulären letzten arbeitsjahr in meinem leben ganze 80€ - aus jenem grunde mußte ich mich also auch ‚ausbildungssuchend’ melden – das alles wollte ich gar nicht, denn ich suchte ja nix, sondern hatte schon gefunden, und wollte bis zum beginne des nächsten schuljahres ein jahr lang nix machen.
aber einfach so nix machen ging nicht – so der staatsmacht wehrlos unterworfen wurde ich monat für monat in die anstalt zitiert und dazu angehalten mir die absurdesten jobs zu krallen. man schickte mich in die studentenjobvermittlung, wobei ich bereits zuvor anmerkte das sei keine geeignete idee, da ich nichtmal über den anflug von student, nämlich ein abitur verfüge, promt wies man mich milde lächelnd versorgt mit ein paar konzert-und-vernstaltungsangeboten versorgt ab. ich rief an paar an – doch die wollten immascheine haben, die ich natürlich als non-student nicht hatte. tja. später lancierte ich mich und meinen marktwert als fast-fremdsprachensekretärin (man bedenke das mein durchschnitt kein schlechter war, und ich in der abschlussprüfung –wirklich nur- im fache stenographie durchfiel) in einer zeitarbeitsfirma. auch hier mildes lächeln und gegen meinem willen festhalten meiner personalausweisnummer.
doch von den pre-hartz4-gängelein und drohgebärden gegenüber einem so harmlos stupidem menschlein wie mir einmal abgesehen war mir doch die allererste begegnung die schmunzelnerregenste. es ging darum, versteh es wer will, das ich mich nicht als arbeits, sondern als ausbildungssuchend melden mußte. dazu war ein besuch im biz nötig, um mit meinem jugendlichen alter und lebensgeschichte das bild einer auszubildenen zu erwecken – so jedenfalls meine schlussfolgerung – also tuckerte ich vom amt zum biz – keine kongruenten öffnungszeiten, einige tage später versuchte ich es erneut ….
eine schlange wie beim arzt, gespickt mit haupt- und realschulabsolventen denen man dies ansah. ich keuchte, die pickelnden klimperten auf ihren moppedhelmen und handys und schwitzen sich in ihre buffaloschuhe und steppjacken. ich hoffte inständig sie waren sich ihrer eigenen redundanz bewußt - doch wie sollte es anders sein, sie waren es nicht.
jahrelange elterliches falschvorleben vom sinne und zwecke des arbeitenden menschen hatte sich stümpfigst gemacht, und so hörte ich einen zornig vor eigenscham und fehlender sprachmacht möffenden 15-jährigen durch die milchglastür
„Isch bin vielleischd nisch indellegänt, also dumm – ober isch gann anpaggen, ich gann arbeiten, baun!“
und keuchte erneut in mein hartschalenplastiksitzchen, rimbaud lesend.
endlich war ich an der reihe.
der stuhl vor dem herrn war noch ganz jugendschweissnass. ich war 17 oder 18 und fühlte mich im vergleich zu jenen die mit in der reihe saßen plötzlich wie eine bank-azubine im dritten jahr. ich lächelte in den sonnigen herbstvormittag – der mensch vor mir blätterte so was wie meine akte durch und fragte was ich hier wollte – ich hätte keine ahnung, das sei eine gute frage, man hätte mich hergeschickt, weil ich mich ausbildungssuchend zu melden hätte, nicht arbeitssuchend, und das ginge nur hier – aber ich täte beides nicht, sondern wolle nur ein jahr ausspannen.
das ginge freilich nicht – und wenn ich einmal da sei, solle ich ihm doch gleich mal erzählen was ich mir so vorstelle.
nunja, künstler sei ich – hm-aha –das geht aber nicht. das ging in der ddr, da mußte man einen künstlerschein machen und wenn man den bestand war man künstler.
ich sagte dem herrn er irre sich, mein sei künstler vom augenblicke an wo man es sage und so meine. ein beispiel mit fettecken, blut und scheisse á nitsch und beuys sparte ich mir, den ich spürte in meiner instinktiv-emphatischen art das er dafür kein verständniss haben würde.
hmhm
was ich denn so mache.
oooooch. alles so. zeichnen, bilddesign, photographie –
da stoppte er mich – jaja, auch er sei ein hobbyphotograph –
aber das würde er freilich nicht als, nunja, kunst bezeichnen –
tja, wie sich die menschen doch unähnlich sind –
mit was ich denn photographierte –
damals noch mit einer canon prima super knipse bewaffnet – forschte ich ernsthaft den tiefen Zs nach – und war in großer offensichtlichkeit recht kurz vor dem kauf der 50/50 hure, wie ich meine olympus c5050 später nennen sollte – meiner ersten digitalkamera. keine spiegelreflex aber immerhin höhere kompaklasse mit hübschen lichtstarken objektiv und einem zoom der laute als eure alle grosmütter beim schnarchen war.
dann hielt er mir einen vortrag das das mit den digitalkameras ja alles schon und gut sei, jedoch ncihts mit photographie zu tun habe – und mir schon klar sein müsse das solche aufnahmen nie an die qualität eines ‚echten’ photos herankämen –
ich verneinte entschieden, er verschlafe die entwicklung.
das war ihm egal – er hatte mich ja am ausbildungswickel – ob ich mir denn eine solche ausbildung vorstellen könne – mal von der tatsache abgesehen das es deutschlandweit – er klickte am PC jedes jahr etwa 12 freie stellen gäbe die aber aus gründen (gründen?) nur zur hälfte besetzt werden – eher schon photolaborant, und auch da sähe es nicht gut….
NEIN. könnte ich nicht. ich bin kein mensch fürs duale system.
was das nun wieder heiße – nix heiße das, außer das ich mir eine solche ausbildung nicht vorstellen könne – warum?
darum!
ich hatte weder mit technik noch chemie was am hut – das ist bis heute so geblieben und trotz meiner theoretisch praktischen annährung an das thema bin ich froh wenn ich schaffe ein objektiv binnen 20min wechseln zu können.
heute möchte ich mich mal wieder erinnern, der krankenbericht muß warten – es handelt sich meinen ersten vermutungen nach eh um was völlig unspektakuläres, ja nicht zu sagen banales (meine hausstaubmilben, bäääää – dabei war ich stets bekannt als dreckfresser feinster sorte – und ein verfechter von bisserl dreck schadet nichts > komme drauf da ich ausgerechnet aus dem schlaf mit pusteln erwache, kann aber auch sein das der sandmann neuerdings statt weißem pulver milbenscheisse ins sanderl mischt, die sau!)
also, ich erinnere mich folgendermaßen, es war kurz nach dem freiwilligenjahr – aus irgendwelchen neuen gesetzesgründen mußte ich mich beim arbeitsamt melden, denn ich tat nichts – ehe ich michs versah wurde ich plötzlich, quasi widerwillen zum arbeitslosengeldempfänger – mein monatliches einkommen betrug gemessen am vorherigen, ersten, und bisher regulären letzten arbeitsjahr in meinem leben ganze 80€ - aus jenem grunde mußte ich mich also auch ‚ausbildungssuchend’ melden – das alles wollte ich gar nicht, denn ich suchte ja nix, sondern hatte schon gefunden, und wollte bis zum beginne des nächsten schuljahres ein jahr lang nichts tun.
aber einfach so nix machen ging nicht – so der staatsmacht wehrlos unterworfen wurde ich monat für monat in die anstalt zitiert und dazu angehalten mir die absurdesten jobs zu krallen. man schickte mich in die studentenjobvermittlung, wobei ich bereits zuvor anmerkte das sei keine geeignete idee, da ich nichtmal über den anflug von student, nämlich ein abitur verfüge, promt wies man mich milde lächelnd versorgt mit ein paar konzert-und-vernstaltungsangeboten ab. ich rief an paar an – doch die wollten immascheine haben, die ich natürlich als non-student nicht hatte. tja. später lancierte ich mich und meinen marktwert als fast-fremdsprachensekretärin (man bedenke das mein durchschnitt kein schlechter war, und ich in der abschlussprüfung –wirklich nur- im fache stenographie durchfiel) in einer zeitarbeitsfirma. auch hier mildes lächeln und gegen meinem willen festhalten meiner personalausweisnummer.
doch von den pre-hartz4-gängelein und drohgebärden gegenüber einem so harmlos stupidem menschlein wie mir einmal abgesehen, war mir doch die allererste begegnung die schmunzelnerregenste. es ging darum, versteh es wer will, das ich mich nicht als arbeits-, sondern als ausbildungssuchend melden mußte. dazu war ein besuch im BIZ nötig, um mit meinem jugendlichen alter und lebensgeschichte den eindruck einer auszubildenen zu erwecken – so jedenfalls meine schlussfolgerung – also tuckerte ich vom amt zum biz – keine kongruenten öffnungszeiten, einige tage später versuchte ich es erneut ….
eine schlange wie beim arzt, gespickt mit haupt- und realschulabsolventen denen man dies ansah. ich keuchte, die pickelnden klimperten auf ihren moppedhelmen und handys und schwitzen sich in ihre buffaloschuhe und steppjacken. ich hoffte inständig sie waren sich ihrer eigenen redundanz bewußt - doch wie sollte es anders sein, - sie waren es nicht.
jahrelanges elterliches falschvorleben vom sinne und zwecke des arbeitenden menschen hatte sie stümpfigst gemacht, und so hörte ich einen zornig vor eigenscham und fehlender sprachmacht möffenden 15-jährigen durch die milchglastür:
„Isch bin vielleischd nisch indellegänt, also dumm – ober isch gann anpaggen, ich gann arbeiten, baun!“
und keuchte erneut in mein hartschalenplastiksitzchen, rimbaud lesend.
endlich war ich an der reihe.
der stuhl vor dem herrn war noch ganz jugendschweissnass. ich war 17 oder 18 und fühlte mich im vergleich zu jenen die mit in der reihe saßen plötzlich wie eine bank-azubine im dritten jahr. ich lächelte in den sonnigen herbstvormittag – der mensch vor mir blätterte so was wie meine akte durch und fragte was ich hier wollte – ich hätte keine ahnung, das sei eine gute frage, man hätte mich hergeschickt, weil ich mich ausbildungssuchend zu melden hätte, nicht arbeitssuchend, und das ginge nur hier – aber ich täte beides nicht, sondern wolle nur ein jahr ausspannen.
das ginge freilich nicht – und wenn ich einmal da sei, solle ich ihm doch gleich mal erzählen was ich mir so vorstelle.
nunja, künstler sei ich – hm-aha –das geht aber nicht. das ging in der ddr, da mußte man einen künstlerschein machen und wenn man den bestand war man künstler.
ich sagte dem herrn er irre sich, mein sei künstler vom augenblicke an wo man es sage und so meine. ein beispiel mit fettecken, blut und scheisse á nitsch und beuys sparte ich mir, den ich spürte in meiner instinktiv-emphatischen art das er dafür kein verständniss haben würde.
hmhm
was ich denn so mache.
oooooch. alles so. zeichnen, bilddesign, photographie –
da stoppte er mich – jaja, auch er sei ein hobbyphotograph –
aber das würde er freilich nicht als, nunja, kunst bezeichnen –
tja, wie sich die menschen doch unähnlich sind –
mit was ich denn photographierte –
damals noch mit einer canon prima super knipse bewaffnet – forschte ich ernsthaft den tiefen Zs nach – und war in großer offensichtlichkeit recht kurz vor dem kauf der 50/50 hure, wie ich meine olympus c5050 später nennen sollte – meiner ersten digitalkamera. keine spiegelreflex aber immerhin höhere kompaklasse mit hübschen lichtstarken objektiv und einem zoom der laute als eure alle grosmütter beim schnarchen war.
dann hielt er mir einen vortrag das das mit den digitalkameras ja alles schon und gut sei, jedoch ncihts mit photographie zu tun habe – und mir schon klar sein müsse das solche aufnahmen nie an die qualität eines ‚echten’ photos herankämen –
ich verneinte entschieden, er verschlafe die entwicklung.
das war ihm egal – er hatte mich ja am ausbildungswickel – ob ich mir denn eine solche ausbildung vorstellen könne – mal von der tatsache abgesehen das es deutschlandweit – er klickte am PC jedes jahr etwa 12 freie stellen gäbe die aber aus gründen (gründen?) nur zur hälfte besetzt werden – eher schon photolaborant, und auch da sähe es nicht gut….
NEIN. könnte ich nicht. ich bin kein mensch fürs duale system.
was das nun wieder heiße – nix heiße das, außer das ich mir eine solche ausbildung nicht vorstellen könne – warum?
darum!
ich hatte weder mit technik noch chemie was am hut – das ist bis heute so geblieben und trotz meiner theoretisch praktischen annährung an das thema bin ich froh wenn ich schaffe ein objektiv binnen 20min wechseln zu können.
RAS - 2005/09/24 19:41